Hamburg. Deutlich weniger Gewinn von April bis Juni. Aurubis ringt weiter mit einem stark gefallenen Weltmarktpreis für das Metall.
Aurubis ist anderen börsennotierten Unternehmen stets um Monate voraus. Beim Hamburger Kupferhersteller beginnt das Geschäftsjahr am 1. Oktober, deshalb verbreitete er am Mittwoch seine Neun-Monats-Zahlen, während andere Konzerne in diesen Tagen eine Halbjahres-Zwischenbilanz ziehen. Beim Konzern mit Sitz auf der Peute fällt sie nach dem Rekord-Geschäftsjahr 2014/15 (fast 350 Millionen Euro Gewinn) wie erwartet schlechter aus.
Aurubis ringt weiter mit einem stark gefallenen Weltmarktpreis für das Metall. Zudem belastete im dritten Quartal der geplante Stillstand des Werks im bulgarischen Pirdop das Geschäft. Es war für eine 44 Millionen Euro teure Modernisierungsarbeit im April heruntergefahren worden und hatte nach 54 Tagen Stillstand die Produktion wieder aufgenommen. Umsatz und operatives Ergebnis gingen auch deswegen deutlich zurück.
Der Umsatz von April bis Juni brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Fünftel auf 2,35 Milliarden Euro ein. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern sei um 57 Prozent auf 35 Millionen Euro gesunken, teilte Aurubis mit. In neun Monaten erwirtschaftete der Konzern ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 148 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 262 Millionen Euro gewesen. Der Wert liege auf dem Niveau der Markterwartungen, sagte der neue Vorstandschef Jürgen Schachler.
„Bei meinem Antritt bei Aurubis Anfang Juli habe ich mich gefreut zu hören, dass wir den Stillstand in Pirdop sehr erfolgreich abgeschlossen haben“, sagte Schachler. Wie stark der Produktionsausfall, der einige Tage länger dauerte als geplant, das Jahresergebnis belastet, steht noch nicht fest. Erwartet werden 25 Millionen Euro. Das Wiederanfahren der Anlagen sei so erfolgreich verlaufen, dass die leichte Verzögerung längst wieder aufgeholt worden sei, sagte eine Konzernsprecherin.