Hamburg. Entscheidung, wie Fernwärmeversorgung des Hamburger Westens nach Abschalten des Kohlekraftwerks in Wedel sichergestellt wird, folgt.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat die jetzt vereinbarte Einspeisung von industrieller Abwärme des Kupfer-Produzenten Aurubis ins Fernwärmenetz begrüßt. Zuvor hatten sich laut Umweltbehörde Vattenfall, Aurubis und Enercity auf die Modalitäten geeinigt.

„In den vergangenen Wochen hat es dazu viele Gespräche auch mit der Behördenleitung gegeben, die nun zu einem Durchbruch geführt haben“, sagte Kerstan dem Abendblatt. „Dass die Abwärme von Aurubis nun für die Wärmeversorgung genutzt werden soll, ist ein großer klimapolitischer Erfolg für Hamburg. Das ist auch ein wichtiges politisches Signal aus Hamburg mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Marrakesch.“ Die Nutzung industrieller Fernwärme sei ein wichtiger Baustein im Fernwärmekonzept des Senats.

Osten der Hafencity bekommt Wärme von Aurubis

„Wir wollen Schritt für Schritt erneuerbare Wärme in die Hamburger Netze bringen, so wie der Volksentscheid von 2013 es vorsieht“, so der Umweltsenator. „Zukünftig soll die Abwärme von Aurubis klimaschädliche Kohlewärme aus dem Kraftwerk Tiefstack ersetzen und die Hafencity Ost mit Wärme versorgen.“

Grundsatzentscheidung noch in diesem Jahr

Eine grundsätzliche Entscheidung wie die Fernwärmeversorgung des Hamburger Westens nach dem Abschalten des alten Kohlekraftwerks in Wedel sichergestellt werden soll, wird noch für dieses Jahr erwartet. Der Senat hatte den zunächst geplanten Bau eines großen neuen Gas-und-Dampf-Kraftwerks anstelle des alten Kraftwerks in Wedel verworfen. Laut Volksentscheid soll die Stadt die Fernwärme im Jahr 2019 komplett von Vattenfall übernehmen.

Am heutigen Donnerstag (8.11.) beschäftigt sich auch der öffentliche Hamburger Wärmedialog (18.30 Uhr in der Staatsbibliothek) mit der Zukunft der Fernwärme. Am Donnerstag tagt dazu in der Umweltbehörde auch der Energiepolitische Netzbeirat (10.11., 17 Uhr).