Hamburg. Bis 14. März werden Entwürfe von Nachwuchsdesignern in Hamburg angeboten. Alle Entwürfe haben eins gemeinsam.

Wer sehen, fühlen und eventuell auch anziehen möchte, was bei deutschem Modedesign gerade en vogue ist, sollte bis zum 14. März die Boutique UZwei in der Kaisergalerie ansteuern. Die fließenden, langen Kleider der Designerin Nobi Talai lassen an orientalische Nächte denken, während William Fan mit seinen lässigen Outfits den „Tag nach der Party“ thematisiert. Die simplen Schnitte des Laoten Hien Le und die Ateliertradition von Odeeh aus dem bayerischen Giebelstadt treffen auf die progressive Mode der Wienerin Marina Hoermanseder.

Alle Entwürfe, so unterschiedlich sie auch sein mögen, haben eins gemeinsam: Sie wurden von Christiane Arp ausgewählt, um sie im Rahmen des Kulturformats „Der Berliner Mode Salon“ zu präsentieren.

„Talentförderung in der DNA von ,Vogue‘“

Zusammen mit Marcus Kurz, der mit seiner Berliner Agentur Nowadays unter anderem Fotoproduktionen und Modenschauen organisiert, hat die „Vogue­“­­-Chefredakteurin den Salon im Januar 2015 ins Leben gerufen, um talentierten Modedesign-Nachwuchs sichtbar zu machen und zu unterstützen. „Talentförderung liegt in der DNA von ,Vogue‘“, sagt Christiane Arp, die zur Eröffnung des Pop-up-Shops aus München in ihre zweite Heimat an die Elbe reiste.

Mit dem innovativen Ladenkonzept des Hamburger Luxus-Einzelhändlers Florian Braun, der mit UZwei auf internationale Designer setzt, außerdem ein Café und einen Blumenladen unter der Marke betreibt, ist der Salon eine vielversprechende Kooperation eingegangen, gedacht als „Begegnungsstätte von jungen Kreativen und Einzelhändlern. Schließlich müssen die Designer ihre Mode verkaufen, um ihre Labels langfristig zu etablieren“, sagt Arp. Braun will mit seinem Konzept ein „kritisches, aber zugleich begeisterungsfähiges Publikum ansprechen“ und den Nachwuchsdesignern als „Türöffner“ dienen.

Design-Talente intensiver beobachten

Wer es wie der Berliner William Fan schafft, die Wertschätzung der „Vogue­“-Chefin zu bekommen, darf seine Kollektionen über mehrere Saisons im Salon ausstellen. „Der Berliner Mode Salon“ ist eine feste Institution auf der Berlin Fashion Week, die zweimal jährlich stattfindet.

Diesem Format vorausgegangen ist der Vogue Salon, den Arp 2011 eigentlich „aus dem Bauch heraus“ gründete, „ohne, dass ich mir der Tragweite bewusst war. Ich hatte einen unglaublich schlechten Artikel eines großen Wochenmagazins über die Berlin Fashion Week gelesen und mich darüber geärgert, wie negativ über deutsches Modedesign geschrieben wurde“, erzählt Arp. Während eines Branchentreffens in Berlin habe sie sich darüber Luft gemacht und anschließend beschlossen, deutsche Design-Talente noch intensiver zu beobachten und zu fördern.

UZwei, Kaisergalerie, Große Bleichen 23–27, geöffnet Montag bis Sonnabend von 10 bis 19 Uhr, www.unger-fashion.com