Hamburg . Betriebsversammlung am kommenden Dienstag. 70 Beschäftigte von Blohm+Voss bereits in Kurzarbeit.
Bei der traditionsreichen Hamburger Werft Blohm+Voss droht ein massiver Stellenabbau. Nach Abendblatt-Informationen sind mehrere Hundert der noch rund tausend Stellen bedroht. Am kommenden Dienstag findet dazu auf der Werft eine Betriebsversammlung statt. Dort will die Geschäftsleitung der Bremer Werftengruppe Lürssen, die Blohm+Voss erst vor wenigen Monaten übernommen hat, das künftige Konzept vorstellen, wie das Abendblatt aus dem Umfeld der Werft erfuhr.
Ein Problem ist, dass Hamburg nicht mehr als Standort für den Neubau von Yachten vorgesehen ist. Zudem soll das Unternehmen wichtige Aufträge für Reparaturen verloren haben. Die Lürssen-Gruppe wollte sich am Donnerstag nicht äußern. „Kein Kommentar“, hieß es gegenüber dem Abendblatt. In der Konstruktionsabteilung befinden sich bereits 70 Beschäftigte von Blohm+Voss in Kurzarbeit.
Strategisch günstiger Standort
Ende September 2016 hatte das Bremer Familienunternehmen Lürssen mitgeteilt, man wolle Blohm+Voss übernehmen, „um insbesondere das Leistungsspektrum von Reparatur und Refit-Aktivitäten für Yachten, Marine- und kommerzielle Schiffe zu verstärken sowie das Neubaugeschäft von Marineschiffen innerhalb der Unternehmensgruppe Lürssen abzurunden“. Man übernehme eine Werft, die über vielseitig einsetzbare Fazilitäten an einem strategisch günstigen Standort verfüge.
„Diese wollen wir in Zukunft nutzen, um unser aktuelles Angebot an Reparatur- und Refit-Leistungen abzurunden und unseren Kunden noch bessere Servicebedingungen anbieten zu können“, erklärte damals Peter Lürßen, Geschäftsführender Gesellschafter der Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH & Co. KG, zu den Hintergründen der Übernahme.