Hamburg/La Ciotat.

Die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss, weltweit anerkannter Spezialist für die Modernisierung und den Umbau großer Yachten, erweitert ihre Präsenz. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, hat es die Ausschreibung für den Aufbau eines Standorts zur Erneuerung von Megayachten in Südfrankreich gewonnen. Dazu geht Blohm+Voss eine strategische Partnerschaft mit einer Werft in La Ciotat, 30 Kilometer östlich von Marseille, ein. Damit bekommen die Hamburger Zugang zu einer Werft direkt am Mittelmeer, wo viele Yachten stationiert sind.

Blohm+Voss mietet von der Werft La Ciotat ein 200 Meter langes und 60 Meter breites Trockendock sowie angrenzende Werkshallen. Hier sollen künftig Megayachten mit einer Länge von mehr als 80 Metern gewartet, überholt und umgebaut werden.

„Der Standort ist für uns ideal, denn er bietet exzellente Gebäude und Anlagen, hoch qualifizierte Arbeitskräfte und ein sehr großes lokales Lieferantennetz, das auf die Megayacht-Indus­trie spezialisiert ist“, sagte Blohm+ Voss-Chef Fred van Beers. „Mit unserem neuen Büro in Monaco und diesem zentralen Refit-Standort am Mittelmeer bringen wir unser Kerngeschäft noch näher zum Kunden“, sagt er.

Französischsprachiges Management wird aufgebaut

Der Chef der französischen Werft La Ciotat, Jean-Yves Saussol, sagte, man habe Blohm+Voss aufgrund mehrerer Kriterien als Partner ausgewählt. „Wichtig war uns die Qualität des vorgelegten Businessplans, die nachweis­bare Kompetenz und die finanzielle Stärke des Unternehmens, aber auch die Zielsetzung von Blohm+Voss, eng mit der lokalen Wirtschaft von La Ciotat zusammenzuarbeiten“, sagte Saussol.

Blohm+Voss will bereits in der kommenden Woche ein kompetentes, französischsprachiges Management berufen, das den Start vor Ort betreut, Arbeitskräfte einstellt und Partnerschaften mit den Lieferanten vor Ort aufbaut. „Es sollen auch einige Mitarbeiter von Hamburg nach Südfrankreich umziehen, sagte ein Sprecher. Dabei soll es sich vor allem um Ingenieure handeln. Wie viele der 1000 Mitarbeiter in Hamburg betroffen sind, konnte er noch nicht sagen.