Hamburg. Wieder haben technische Probleme zu Einschränkungen im Berufsverkehr geführt. Die Liberalen mahnen eine Analyse an.

Nach einem erneuten Störfall bei der S-Bahn haben die Hamburger Liberalen Konsequenzen gefordert. „Es kann nicht sein, dass in Hamburg immer wieder S-Bahnen wegen technischer Störungen ausfallen", sagte Wieland Schinnenburg, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion. Tausende von Fahrgästen litten unter den regelmäßigen Ausfällen. "Eine erste Maßnahme wäre zumindest, die Ursachen für die bisherigen Störfälle sorgfältig zu analysieren. Eine solche Analyse findet aber offenbar nicht statt." Schinnenburg forderte die S-Bahn Hamburg auf, kurzfristig ein Konzept vorzulegen, wie derlei Pannen künftig zu vermeiden seien.

Einen Tag nach einem Oberleitungsschaden am Hamburger Hauptbahnhof war es am frühen Montagmorgen zu einer Stellwerkstörung an S-Bahn-Gleisen im Hauptbahnhof gekommen. Die Züge der Linien S3, S31 und S11 waren zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmsburg sowie Berliner Tor ausgefallen. Ersatzbusse und Taxis wurden eingesetzt, und die Buslinie 13 wurde verlängert.

Pendler wie hier in Othmarschen mussten am Montagmorgen lange auf die S-Bahn warten
Pendler wie hier in Othmarschen mussten am Montagmorgen lange auf die S-Bahn warten © HA | Hinnerk Blombach

Für die Fahrgäste der S-Bahn kam es dadurch im Berufsverkehr zu erheblichen Wartezeiten. Die Züge waren so überfüllt, dass etwa am Bahnhof Othmarschen Passagiere nicht mehr zusteigen konnten und auf den nächsten Zug warten mussten.

Gegen 8.30 Uhr konnte die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmsburg wieder freigegeben werden, die Züge fuhren wieder. Allerdings mussten die Reisenden auf den betroffenen Linien weiterhin Verspätungen von bis zu zehn Minuten in Kauf nehmen.

Erst Anfang des Monats hatten Weichenstörungen am Hauptbahnhof zu Ausfällen und erheblichen Verspätungen im S-Bahn-Verkehr geführt. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Störanfälligkeit und verlangte eine bessere Information der Fahrgäste.

Schinnenburg warf der S-Bahn vor, sich dem Problem nicht zu stellen. Auf eine Anfrage seiner Fraktion an den Senat habe die Bahn-Tochter nicht angeben können, wann und wie oft es zu Betriebsstörungen gekommen sei. "Wer nicht weiß und sich auch nicht dafür interessiert, woran die Ausfälle liegen, kann auch nicht dafür sorgen, dass diese nicht wieder vorkommen", sagte der frühere Landesvorsitzende.