Hamburg. Fünf junge Wissenschaftler wurden für die Züchtung von Herzgewebe und Entzündungsforschung geehrt.

Auszeichnung für fünf junge Wissenschaftler am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE): Sie erhielten für ihre herausragenden Forschungsarbeiten am Montag den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Martinipreis.

Der erste Preis in Höhe von 8000 Euro ist geteilt: Eine Hälfte geht an Dr. Nicola Tomas (33). Der junge Arzt arbeitet seit 2012 in der III. Medizinischen Klinik des UKE und hat eine spezielle Nierenerkrankung erforscht, die dadurch entsteht, dass der Organismus körpereigenes Gewebe angreift. Er konnte nachweisen, dass die dabei gebildeten Antikörper die direkten Auslöser der Erkrankung sind. Von dieser Erkenntnis erhoffen sich Tomas und seine Kollegen, dass sie in Zukunft eine gezieltere Behandlung dieser sogenannten autoimmunen Glomerulonephritis ermöglichen könnte.

Herzgewebe aus menschlichen Stammzellen

Die zweite Hälfte des Preises geht an die beiden Ärzte Dr. Florian Weinberger (36) und Dr. Simon Pecha (33) sowie an die Biochemikerin Kaja Breckwoldt (29) für die Züchtung von künstlichem Herzgewebe aus menschlichen Stammzellen als Gewebeersatz. In Tierversuchen konnten sie bereits nachweisen, dass sich durch die Verpflanzung des künstlichen Gewebes in Herzbereiche, die durch einen Infarkt geschädigt sind, die Funktion des Herzens wieder verbessern lässt. Weinberger arbeitet in der Kinderkardiologie, Pecha in der Herzchirurgie und Kaja Breckwoldt im Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie.

Ältester deutscher Medizinpreis

Den mit 2000 Euro dotierten zweiten Preis erhält Dr. Hanno Ehlken (39) aus der I. Medizinischen Klinik für seine Forschungen darüber, welche Rolle ein bestimmter Botenstoff des Immunsystems bei Infektionen und Autoimmunerkrankungen spielt.

Der Martinipreis ist der älteste deutsche Medizinpreis. Freunde und Kollegen gründeten zum Gedenken an den Chirurgen Erich Martini, der vor 137 Jahren am 12. Februar starb, die gleichnamige Stiftung. Sie vergibt seit 1883 jährlich zum Todestag des Arztes den Preis an junge Forscher. In diesem Jahr wird er zum zweiten Mal von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve mit 10.000 Euro für das Preisgeld unterstützt.