Hamburg. Radeln am Wasser: Neue Linienführung soll dem Dauerprojekt in Övelgönne zum Durchbruch verhelfen. Doch es gibt Widerspruch.
Ist wirklich bald Schluss mit der Schiebestrecke für Radfahrer in Övelgönne? Klar ist, dass nach jahrelanger Planung nun erneut ein Entwurf für eine mögliche Strecke am Elbstrand entlang vorliegt. Die veränderte Route hat den großen Vorteil, das sie nicht mehr über Privatgrund führt. Denn viele der Eigentümer hatten sich geweigert, für das in Övelgönne stark kritisierte Projekt Teile ihres Grundstückes zu verkaufen. Lediglich eine private Fläche, für die es laut Bezirksamt auch Verkaufsbereitschaft gibt, wird im neuen Entwurf des Architektenbüros noch überplant.
Der sieht vor, dass der Elbe-Radweg kurz vor der Himmelsleiter in der Kurve statt nach oben, wo es eng wird zwischen den alten Lotsenhäusern, am Strand entlang der Mauer weitergeführt wird. Bis zu sechs Meter breit soll die befestigte Strecke sein. Auf Höhe der im Sommer gut besuchten Cafés Strandperle und dem benachbarten Ahoi sind zudem Sitzstufen und Treppen am Radweg geplant, der hier eine Breite von 2,80 Meter hätte und direkt an den Cafés vorbeiführen würde. Die neue Route würden wie die alte dann im Bereich der Övelgönner Pyramide kurz vorm Museumshafen enden. Auch hier sind Sitzstufen sowie Parkmöglichkeiten für Fahrräder vorgesehen.
Zwei Millionen Euro stehen für die Route im Raum
Erstmals gibt es auch eine neue Kostenschätzung. War einst noch die Rede von einer Million Euro, stehen nun zwei Millionen Euro für die Route im Raum. Dabei sind die Kosten für den Anlauf des nötigen Grundstücks noch unklar. Zudem fehlt immer ein von der Politik 2012 beschlossenes Gutachten zur technischen Realisierbarkeit mit genauer Kostenaufstellung bis heute. Sprich: Es ist unklar, ob der Radweg überhaupt den Gezeiten so standhalten kann, und letztlich auch, was die rund eine Kilometer lange Strecke wirklich kosten würde.
Erste Stimmen werden laut, die den Plan endgültig begraben wollen, darunter sind Vertreter von CDU und FDP. „Das ist allein ein Prestigeprojekt der Grünen, das keine verkehrlichen Lösungen schafft, sondern nur Konflikte vor allem mit Strandbesuchern“, kritisiert Lorenz Flemming, FDP-Fraktionschef und vehementer Gegner des Plans. „Ich hoffe, dass wir das Projekt planieren können.“
Eine Tour auf dem Elbe-Radweg
Eine Tour auf dem Elbe-Wanderweg
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Der Elbe-Radweg ist einer der beliebtesten Strecken Deutschlands. Aus dem Norden Tschechiens erstreckt er sich 1220 Kilometer bis nach Cuxhaven und führt eben auch entlang der Elbe durch Hamburg. Seit Jahrzehnten heißt es für Radfahrer in Övelgönne: Runter vom Rad und Schieben. Eine Lückenschließung wurde bereits vor Jahren beschlossen,seither wurden verschiedene Routen diskutiert und wieder verworfen. Eine öffentliche Infoveranstaltung 2011 zeigte, dass die Idee vor allem bei den Anwohnern überhaupt nicht gut ankommt. Sie fürchten eine Verschandelung des Strandes.
Deshalb drängen nun Altonas Liberale auf eine weitere Informationsveranstaltung für Anwohner und Interessierte. Die Debatte um einen entsprechenden Antrag der FDP wurde in die kommende Sitzung des Verkehrsausschusses verschoben. Der tagt am 20. Februar das nächste Mal.
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