Hamburg. Mit besonderen Mohnbroten unterstützen Vollkornbäckereien aus Hamburg die Spendenaktion für bedrohte Wildblumen.

Um den Klatschmohn – die „Blume des Jahres“ 2017 – ist es schlecht bestellt: Nach Angaben der Hamburger Umweltbehörde hat der Klatschmohn auf deutschen Äckern kaum noch eine Chance. Deshalb haben die Hamburger Vollkornbäckereien Springer und Effenberger am Dienstag eine Spendenaktion für den Erhalt des roten Klatschmohns gestartet.

Die Vollkornbäcker unterstützen die Aktion mit dem Verkauf von besonderen Mohnbroten. Probiert wurden diese am Dienstag im Hamburger Rathaus bei der Eröffnung der Spendenaktion für Hamburger Ackerwildblumenprojekte. Der Klatschmohn steht stellvertretend für bis zu 350 Arten Wildblumen im Ökosystem Acker – von diesen sind jedoch die meisten vor dem Aussterben bedroht.

Bäcker fördern Ackerwildblumen

Eröffnet wurde die Spendenaktion von Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne), Weihbischof Hans-Jochen Jaschke und Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung. Ziel des Projektes ist es, unter der Führung der Loki Schmidt Stiftung Geld zu sammeln, um an geeigneten Stellen die auf Äckern und Feldern selten gewordene Pflanze zu säen.

„Ich freue mich sehr über das vorbildliche Engagement der beiden Hamburger Vollkornbäckereien, gemeinsam etwas zum Erhalt dieser ebenso wertvollen wie schönen Pflanze zu unternehmen“, sagte Umweltsenator Kerstan. Verantwortungsbewusste Bäcker förderten dadurch, dass sie nur Biogetreide verarbeiteten, die Ackerwildblumen und damit den Artenreichtum der Kulturlandschaft.

Schonender Umgang mit Ressourcen

„Die intensive Landwirtschaft setzt zu viel Gifte und Düngemittel ein“, kritisierte Vollkornbäcker und Öko-Unternehmer Thomas Effenberger. Als Folge nehme nicht nur die Artenvielfalt ab. „Auch die Qualität unserer Lebensmittel. Für uns als verantwortungsbewusste Bäcker gibt es also mehr als nur einen Grund, diese schöne Spendenaktion zu unterstützen.“

Das sieht Wolfgang W. Springer, Chef der gleichnamigen Bio-Bäckerei, ähnlich. „Wir wollen Hamburg für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen der Natur sensibilisieren und ermutigen, immer wieder selbst etwas zu tun“, sagte er. „Das kann schon beim Frühstücksbrot beginnen.“