Hamburg . Zwischen 2011 und 2015 seien in der Hansestadt laut IW-Studie nur 38 Prozent der benötigten Wohnungen gebaut worden.
Trotz immer neuer Rekorde bei der Zahl der erteilten Baugenehmigungen hinkt Hamburg laut einer Studie beim Wohnungsbau dem Bedarf hinterher. So müssten bis 2020 in der Hansestadt jedes Jahr rund 15.100 Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf zu decken, heißt es in einer am Dienstag in Frankfurt/Main vorgelegten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Deutschen Invest Immobilien (d.i.i.).
Die Zahl der Baugenehmigungen in Hamburg war laut Stadtentwicklungsbehörde im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von rund 12.500 gestiegen – nachdem die ursprüngliche Maßgabe von mindestens 6000 neuen Wohnungen im Jahr zuletzt im Bündnis für das Wohnen auf 10.000 erhöht worden war.
Hamburg bräuchte pro Jahr 7450 neue Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen
Nach Ansicht der Studienverfasser müssten in den sieben größten Städten Deutschlands bis 2020 jedes Jahr rund 88.000 Wohnungen gebaut werden. Aber nicht irgendwelche: „Die Ergebnisse machen deutlich, dass der Neubau nicht nur zunehmend hinter den Bedarf zurückfällt, sondern dass wir auch am größten Bedarf vorbeibauen“, erklärte d.i.i.-Geschäftsführer Frank Wojtalewicz mit Blick auf ganz Deutschland. Er fügte an: „Mieten und Wohnungspreise gerade für Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen in Großstädten werden daher auf absehbare Zeit weiter steigen.“
Im einzelnen bräuchte Hamburg pro Jahr 780 neue Ein-Zimmer-Wohnungen, 3270 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 7450 Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen sowie 3600 noch größere Wohnungen. Zwischen 2011 und 2015 seien in der Hansestadt insgesamt nur 38 Prozent der benötigten Wohnungen tatsächlich gebaut worden, bei den Zwei-Zimmer-Wohnungen seien es sogar nur 29 Prozent gewesen. Dennoch lag Hamburg in dieser Zeit den Angaben zufolge auf Platz zwei unter den sieben größten deutschen Städten, hinter Frankfurt/Main (45 Prozent), aber vor Köln (36 Prozent). Schlusslicht sei mit nur 25 Prozent Berlin gewesen.