Hamburg. Floristen sorgen sich um Nachwuchs. Angeführt von Blume 2000 beraten Betroffene an diesem Sonnabend im Restaurant Altes Mädchen.

Eine Branche sorgt sich um den Nachwuchs und wirbt offensiv für ihren Berufsstand. Seit Jahren geht bei den Floristen die Zahl der Auszubildenden zurück. Gab es 2002 bundesweit noch 8068 Lehrlinge, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 2667. Auf Initiative von Blume 2000 treffen sich am heutigen Sonnabend Vertreter der Hamburger Firma, des Konkurrenten Fleurop, vom Fachverband und der Handelskammer, um über die Krise zu beraten.

Es sollen Wege gefunden werden, um die Azubizahlen in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln. „Zielgerichtete Nachwuchsförderung und eine positive Öffentlichkeitsarbeit für den Beruf Florist/in sind das Gebot der Stunde“, sagte Blume-2000-Chef Alexander Zoern.

Als Gründe für den Rückgang von Interessenten nennen Unternehmen und der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) in Hamburg mehrere Gründe. Floristen würden wie andere Handwerksberufe auch an gesellschaftlichem Ansehen verlieren. Zudem gebe es wegen der geburtenschwachen Jahrgänge Bewerberengpässe. Weil weniger Menschen in dem Beruf tätig seien, fehlten Multiplikatoren, die das Positive vermitteln würden. Und laut Blume 2000 bilden zu wenige Betriebe aus.

Blume 2000 will 110 Azubis einstellen

Die Norderstedter Firma der Herz-Familie (Tchibo) will dem entgegentreten und in diesem Jahr 110 Auszubildende einstellen. Insgesamt werden derzeit 120 Auszubildende beschäftigt – in allen drei Lehrjahren zusammen. „Betriebe müssen sich auf die Bedürfnisse der jungen Menschen besser einstellen“, heißt es – auch was die Bezahlung betrifft. Floristen verdienen im ersten Ausbildungsjahr 539 Euro, im zweiten 580 Euro und im dritten 642 Euro im Tarifgebiet West.

Mit abgeschlossener Ausbildung liegt das Gehalt zwischen 1650 und 1900 Euro. Blume 2000 will den Trend stoppen, indem der Bewerberpool vergrößert, mehr junge Menschen für den Beruf begeistert, mehr Ausbildungsbetriebe gewonnen werden und die Abbrecherquote von bundesweit 40 Prozent gesenkt wird. Bei der Hamburger Arbeitsagentur sind derzeit sechs offene Azubistellen und 24 offene Floristen-Stellen gemeldet.

Interessierte können am heutigen Sonnabend von 15 bis 16.30 Uhr die Podiumsdiskussion im Alten Mädchen, Lagerstraße 28b, verfolgen. Teilnehmer sind unter anderem die Chefs von Blume 2000 und Fleurop, Handelskammervertreter und TV-Gärtner John Langley.