Hamburg . Nach einer aktuellen Umfrage kommen Väter erst an zweiter Stelle. Zum Muttertag haben Floristen wieder Konjunktur. Müttertelefon bietet Hilfe.

Die Nachricht kommt rechtzeitig zum Muttertag: Es ist kein geistiges oder religiöses Oberhaupt, kein Politiker und auch kein Sportler, den die relativ meisten Bundesbürger spontan als ihr persönliches Vorbild nennen. Es ist die eigene Mutter!

Laut einer repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ zählt sie mehr als jeder Fünfte (22,9 Prozent) in Deutschland zu den zwei wichtigsten Leitfiguren seines Lebens. An zweiter Stelle folgt der Vater. Ihn führen 17,7 Prozent der Befragten an. Deutlich seltener genannt werden andere Personen aus dem persönlichen Umfeld. Und selterner Personen des öffentlichen Lebens, wie etwa der Papst oder Nelson Mandela.

Was man über den Muttertag wissen sollte

 

Die Tradition geht auf die US-Frauenrechtlerin Anna Jarvis zurück. Um ihre 1905 gestorbene Mutter zu ehren und auf Probleme von Frauen aufmerksam zu machen, forderte sie einen Festtag für alle Mütter.

 

US-Präsident Woodrow Wilson führte 1914 auf Wunsch des Kongresses den zweiten Sonntag im Mai als nationalen Ehrentag für Mütter ein

 

Die Idee gelangte bald darauf nach Europa - zunächst nach England, Skandinavien und in die Schweiz. Den ersten deutschen Muttertag gab es 1923, organisiert vom „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“. Schnell flammte Kritik an der Kommerzialisierung des Festtags auf.

 

Die Nationalsozialisten nutzten den Tag für ihre Propaganda - etwa durch das Verleihen des „Ehrenkreuzes der Deutschen Mutter“ an kinderreiche Frauen.

 

Jeder zweite Deutsche nennt seine Mutter einer Umfrage zufolge „Mama“. Es folgen: „Mutti“ (29 Prozent), „Mutter“ (9) und „Mami“ (5).

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Blumen sind das beliebteste Muttertagsgeschenk

Wer seine Mutter am Muttertag beschenken möchte, wählt übrigens fast immer Blumen als Dankeschön. Wie in den Vorjahren verspricht deshalb auch dieser Sonntag einer der umsatzstärksten Tage im Kalender zu werden. Nicht nur in den Filialen vor Ort stellen sich die Floristen darauf ein – auch im Netz wird der Deal mit den Sträußen immer wichtiger.

Und das, obwohl Blumen im Internet oft teurer sind. Denn hier bezahlt der Käufer Extras wie Verpackung oder Transport gleich mit. Während ein Bund Tulpen im Laden um die vier Euro kostet, geht es bei den Muttertagssträußen von Fleurop erst bei 25 Euro los. Drei Rosen und etwas Deko gibt es beim Rewe Blumenboten ab knapp 15 Euro. Nach Angaben des landwirtschaftlichen Informationszentrums Proplanta geben Käufer in der Muttertagswoche für einen gemischten Blumenstrauß im Schnitt aber nur 12,74 Euro aus.

Deutschland im Müttercheck

 

29,4 Jahre alt ist eine Mutter in Deutschland durchschnittlich bei der Geburt ihres ersten Kindes.

 

682.069 Kinder haben Mütter in Deutschland im Jahr 2013 lebend auf die Welt gebracht.

 

549 Mütter waren 2013 in Deutschland bei der Geburt ihres Babys 15 Jahre alt und jünger.

 

87 Mütter waren 2013 in Deutschland bei der Geburt ihres Babys 50 Jahre alt und älter.

 

Rund 2,3 Millionen Mütter waren 2013 in Deutschland alleinerziehend. Zum Vergleich: Etwa 385.000 Väter waren im selben Zeitraum alleinerziehend.

 

Sechs Kinder, vier Mädchen und zwei Jungen, hatte eine Mutter 2008 in Berlin auf die Welt gebracht. Die Sechslinge waren damals die ersten in Deutschland seit 1988.

 

64 Jahre alt war eine Mutter in Bayern, die 2007 ein Kind gebar.

 

12 Jahre alt war ein Mädchen, als es 2006 in Hamburg einen Jungen zur Welt brachte.

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Müttertelefon hilft Frauen, die Rat suchen

Mutter sein- ein Job bei dem man immer „dran“ ist. In Situationen akuter Not und Überlastung fehlt oft jemand, der zuhört, anerkennt, mitfühlt und Rat gibt. Hier hilft das bundesweite Müttertelefon der Arbeitsstelle Frauen im Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost. Durch qualifizierte Mitarbeiterinnen sind täglich zwischen 20 und 22 Uhr deutschlandweit und kostenfrei auf Wunsch auch anonym erreichbar unter der Telefonnummer 0800/3332111