Hamburg. In einer Erklärung wird der Hamburger Senat aufgefordert, gegen antijüdische Bekundungen des muslimischen Verbandes vorzugehen.

Die Jüdische Gemeinde in Hamburg hat antisemitische und antiisraelische Positionen und Äußerungen von muslimischen Verbänden erstmals öffentlich scharf kritisiert. „Antisemitische und antiisraelische Bekundungen haben in Deutschland keinen Platz und dürfen in unserer Stadt nicht toleriert werden. Schon gar nicht, wenn der Verdacht besteht, dass diese Agitationen von Vertragspartnern der Freien und Hansestadt Hamburg initiiert werden“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Gemeindevorstands.

In der Hansestadt gibt es seit fünf Jahren einen Staatsvertrag mit muslimischen und alevitischen Verbänden sowie der jüdischen Religionsgemeinschaft. Der türkische Verband Ditib war jüngst wegen antichristlicher und antijüdischer Äußerungen in die Kritik geraten. Die Bürgerschaft hatte sich mit dem Thema befasst.

Die Jüdische Gemeinde in Hamburg hat rund 3000 Mitglieder

„Wir als Jüdische Gemeinde in Hamburg werden das Verhalten der Verantwortlichen sehr genau beobachten“, heißt es in der Erklärung. „Hierbei vertrauen wir darauf, dass die Freie und Hansestadt Hamburg sorgfältig prüfen wird, ob alle Vertragspartner weiterhin ihren vereinbarten Verpflichtungen nachkommen und die Grundwerte unserer Gesetze und unserer Gesellschaft nicht nur auf dem Papier achten und leben.“ Sollte diese Prüfung unterbleiben, werde die Jüdische Gemeinde in Hamburg ihre Zustimmung zu den geschlossenen Verträgen „unter Umständen neu überdenken müssen“. Die Jüdische Gemeinde hat rund 3000 Mitglieder.