Hamburg. Stiftung Hamburg Maritim entscheidet, wer den Zuschlag für den historischen Frachtsegler erhält.

Die Stiftung Hamburg Maritim arbeitet mit Hochdruck daran, dass die Viermastbark „Peking“ zügig von New York nach Hamburg zurückkehren kann. Der 1911 bei Blohm + Voss gebaute Großsegler soll im Frühjahr mit einem Dockschiff der Bremer Reederei Combi Lift über den Atlantik in eine deutsche Werft transportiert werden. Mitte Juni soll die Ankunft erfolgen.

Nach Abendblatt-Informationen haben sich sechs deutsche Werften um den zweistelligen Millionen-Auftrag für Reparatur und Rekonstruktion des maroden Frachtseglers beworben, der einst im Salpeterhandel eingesetzt war und jetzt in einer New Yorker Werft liegt.

Derzeit fünf Firmen im Rennen

Nachdem eine Werft wieder abgesagt hat, sind derzeit fünf Firmen im Rennen. Dazu zählt offenbar auch Blohm +Voss. Die Erwartungen der Stiftung, die als Eigentümerin die Verantwortung für die Bark trägt, sind hoch. „Unsere Leistungsbeschreibung umfasst 273 Seiten“, sagt Stiftungsvorstand Joachim Kaiser, der auch Projektsteuerer des „Peking“-Teams ist.

Zu den Arbeiten gehören die großflächige Erneuerung der Außenhaut, die Rekonstruktion der Takelage und die Restaurierung der Inneneinrichtung. Bis Ende April will die Stiftung entscheiden, welche Werft den Zuschlag erhält. „Wir werden alles im Sinne einer sorgfältigen Mittelvergabe prüfen“, sagt Kaiser. Bei den Werftarbeiten rechnet die Stiftung mit einer Arbeitsdauer von mindestens einem Jahr. Bis die Umgestaltung zum geplanten Museumsschiff „Peking“ perfekt ist, werden zwei bis drei Jahre vergehen.

26 Millionen Euro für Transport zur Verfügung

Nach der Restaurierung durch die Stiftung Hamburg Maritim geht das Schiff in das Eigentum des Deutschen Hafenmuseums über. Als Standort für Museum und Liegeplatz sind derzeit die 50er-Schuppen, ein Platz westlich des Musicals „König der Löwen“ sowie zwischen Altem Elbtunnel und Fischmarkt im Gespräch. Die Entscheidung darüber wird im März erwartet. Für Transport und Restaurierung der „Peking“ hat der Bund 26 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Für die handwerklichen Arbeiten werden zum Beispiel Experten gesucht, die Nieten setzen. „Wir hoffen, sie in Norwegen oder den Niederlanden zu finden“, sagt Joachim Kaiser. „Außerdem suchen wir dringend historische Fotos der „Peking“ an Deck und unter Deck.“