Hamburg. Die Menschen haben am Alsterufer gegen das verhängte Einreiseverbot für Bürger sieben muslimischer Länder protestiert.

Mehr als tausend Menschen haben am Dienstagabend vor dem US-Konsulat in Hamburg gegen US-Präsident Donald Trump protestiert. Auf Transparenten hieß es "Ohne Einwanderung hättest Du keine Frau", "Stop racism" und "Untrump the world". Fahnen der SPD und Grünen wurden geschwenkt.

Immer wieder wurde die Parole "Trump muss raus" gerufen. Die FDP-Bundestagskandidatin Ria Schröder beklagte, dass US-Präsident Trump die Menschenrechte, die Rechte von Frauen und Muslimen mit Füßen trete.

Iranerinnen fühlen sich für Herkunft bestraft

Die beiden Demonstrantinnen mit einer iranischen Staatsbürgerschaft, Nilofar Neshatian und Nazanin Shayegan, forderten: "Trump soll kein Rassist sein. Kein Mensch ist illegal." So sei es ihnen derzeit nicht mehr möglich, ihren Onkel zu besuchen. "Wir werden für unsere Herkunft ausgeschlossen und bestraft."

Der Grünen-Politker Maximilian Bierbaum hatte die Demonstration angemeldet, die Partei verbreitete einen entsprechenden Aufruf, daran teilzunehmen. In dem Aufruf wird dem US-Präsidenten vorgeworfen, Mauern zu bauen, Freiheiten einzuschränken, Angst und Hass zu schüren. Zugleich wird dem US-Präsidenten „Rassismus“ und eine „menschenverachtende Politik“ vorgeworfen.

Anlass der Demonstration ist das von Trump am Wochenende erlassene „Dekret zum Schutz der Nation vor terroristischen Angriffen durch ausländische Staatsbürger“. Damit wurde die Ausstellung von Visa für Staatsbürger der Länder Irak, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Syrien und Jemen mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres ausgesetzt. Betroffen sind auch Inhaber einer doppelten Staatsbürgerschaft.

Ausnahmen bei Dienstreisen

Allerdings sieht das Dekret auch Ausnahmen vor. „Bitte beachten sie, dass bestimmte Reisen zu offiziellen Regierungszwecken, im dienstlichen Zusammenhang oder im Auftrag bestimmter internationaler Organisationen, im Rahmen des Nordatlantik-Abkommens oder bestimmte Beamte von dieser Verordnung ausgenommen sind“, heißt es auf der Internetseite der US-Botschaft in Deutschland.

Die Botschaft in der Mitteilung an alle anderen Staatsbürger der von dem Dekret betroffenen Länder ist aber eindeutig: Wer bereits einen Termin für ein Visainterview vereinbart hat, solle diesen nicht wahrnehmen.

Indes übt sich das Miniatur Wunderland Hamburg in einer anderen Form des Protests. Die Gründer der Attraktion haben die amerikanische Glücksspielstadt Las Vegas im Miniformat eingemauert.

Miniatur Wunderland mauert Las Vegas ein

Das Miniatur Wunderland übt sich in Kritik und mauerte Las Vegas ein
Das Miniatur Wunderland übt sich in Kritik und mauerte Las Vegas ein © Miniatur Wunderland Hamburg GmbH | Miniatur Wunderland Hamburg GmbH
Mit dem Spruch
Mit dem Spruch "Let the World be great again" parodieren die Gründer Donald Trumps Wahlkampfslogan "Make America great again" © Miniatur Wunderland Hamburg GmbH | Miniatur Wunderland Hamburg GmbH
Hintergrund der Aktion ist die Kritik an dem radikalen Kurs des US-Präsidenten
Hintergrund der Aktion ist die Kritik an dem radikalen Kurs des US-Präsidenten © Miniatur Wunderland Hamburg GmbH | Miniatur Wunderland Hamburg GmbH
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