Hamburg. Israelis üben laut Medienbericht Kritik an der Entscheidung, den islamischen Theologen Farid Esack vor Studenten lehren zu lassen.

Der Streit um den israelkritischen Gastprofessor Farid Esack an der Universität Hamburg verschärft sich: Israelis üben Kritik ander Entscheidung an der Akademie der Weltreligion, den südafrikanischen Theologen vor Studenten in Deutschland lehren zu lassen. Esack sei nicht für eine Gastprofessur in Deutschland geeignet, zitiert die Zeitung „ Jerusalem Post“ die israelische Botschaft in Deutschland und Mitarbeiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, dass sich mit der Aufarbeitung des Holocaust beschäftigt.

Laut dem Zeitungsbericht sieht die Botschaft sowohl „moralische als auch mögliche rechtliche Gründe“, Farid Esack nicht als Dozent zu beschäftigen. Der islamische Theologe habe sich mehrfach antisemitisch geäußert und zeige Verständnis für Holocaustleugner. Farid Esack sitzt dem südafrikanischen Bündnis „BDS“ vor, das Sanktionen gegen Israel fordert und die Palästinenser im Nahostkonflikt unterstützt. Für sein Engagement in der Anti-Apartheid-Bewegung um den Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ist Farid Esack gleichzeitig international anerkannt.

Universität verteidigt Entscheidung

Nach Ende der Rassentrennung in Südafrika berief ihn der damalige Präsident Mandela als Beauftragten für Gleichstellung in sein Kabinett. Seit Oktober lehrte der Theologe im abgelaufenen Wintersemester an der Akademie der Weltreligionen. Das Präsidium suchte das Gespräch mit Esack und verteidigte seine Ernennung zunächst. Farid Esack habe sich wiederholt entschieden gegen Antisemitismus positioniert.

CDU und AfD kritisierten die Gastprofessur des Südafrikaners dagegen scharf. Eine Veranstaltung mit Esack im Kaisersaal des Rathauses wurde kurzfristig abgesagt, möglicherweise auch mit Blick auf Drohungen in sozialen Netzwerken. Die Universität hat interne Gespräche zu dem Vorgang eingeleitet.