Hamburg. BMI will künftig auf sogenannte „Designer-Netzwerke“ setzen, bei denen Linienflüge in Absprache mit Konzernen angeboten werden.

Die schottische Airline BMI Regional kann sich eine Ausweitung ihres Angebots vom Flughafen in Fuhlsbüttel vorstellen. „In Norddeutschland sehen wir vor allem Hamburg als interessanten Markt“, sagte vor dem Luftfahrt-Presse-Club Chief Commercial Officer Jochen Schnadt, der für die strategische Ausrichtung zuständig ist. Die Hansestadt sei ein starkes Wirtschaftszentrum und daher attraktiv. In zwölf bis 24 Monaten könnte eine Entscheidung über neue Strecken fallen.

BMI Regional betreibt eine Flotte von 14 Embraer 145 mit 49 Sitzen und vier Embraer 135 mit 37 Sitzen. Bisher fliegt sie nur eine Destination vom Helmut-Schmidt-Flughafen an. Sechsmal wöchentlich geht es nach Bristol. Vor allem der Flugzeugbauer Airbus nutzt diese Verbindung, um Mitarbeiter zwischen den Standorten Filton und Finkenwerder zu befördern.

„Wir werden viele Airlines verlieren“

BMI will künftig auf solche „Designer-Netzwerke“ setzen, bei denen BMI Linienflüge in Absprache mit Konzernen anbietet, die für eine Grundauslastung der Maschinen sorgen, die Tickets aber auch von jedem Passagier gebucht werden können. „Das sehen wir als eine Wachstumsperspektive“, sagte Schnadt. Zudem ist die Firma Codeshare-Partner der Lufthansa und fliegt die Fußballteams der englischen Premier League zu Spielen. Schnadt: „Es gibt auch erste Anfragen aus der Bundesliga.“

Für die Regionalfluggesellschaften ein eher düsteres Bild zeichnete Simon McNamara, Generaldirektor der Vereinigung europäischer Regional Airlines ERA, die 53 Airlines mit jährlich 62 Millionen Passagieren vertritt: „Wir werden viele Airlines verlieren.“ Allein 2016 sei die Zahl der Anbieter von 132 auf 119 geschrumpft. Als Grund nannte er die häufig schlechte Kapitalisierung, die schwache Gewinnmarge wegen des hohen Preisdrucks und auch schlechtes Management, weil Topkräfte zu größeren Airlines wechselten.