Hamburg. Mehr Verspätungen und Beschwerden. BUND spricht vom lautesten Jahr seit der Jahrtausendwende und will ein Nachtflugverbot ab 22 Uhr.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering, hat dem Senat vorgeworfen, die Gesundheitsinteressen der Flughafen-Anwohner zu missachten. Die Vertreter der Stadt, die 51 Prozent am Flughafen hält, verfolgten lediglich wirtschaftliche Interessen.
Der Senat hatte in Antworten auf Kleine Anfragen Therings und des Linken-Abgeordneten Stephan Jersch eingeräumt, dass die sogenannte Lärmkontur des Flughafens 2016 den höchsten Wert seit dem Jahr 2000 erreicht hat. Der BUND sprach vom lautesten Jahr seit der Jahrtausendwende. Die Zahl der verspäteten Flüge (zwischen 23 und 24 Uhr) stieg von 693 im Jahr 2015 auf 806 im letzten Jahr. Die Zahl der Lärmbeschwerden wuchs sprunghaft.
„Flughafen muss Betriebszeiten einhalten“
Thering: „Selbst wenn man die Dauerbeschwerdeführer herausrechnet, bleiben die Zahlen erschreckend hoch.“ Der Senat nehme den eigenen 16-Punkte-Plan zur Lärmreduzierung in Fuhlsbüttel nicht ernst. Dem vom BUND geforderten strikten Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr erteilte Thering eine Absage.
„Fliegen sollte wie bisher bis 23 Uhr erlaubt bleiben, sagte er. „Aber der Flughafen muss seine Betriebszeiten einhalten. Dazu gehört, dass Flüge nach 23 Uhr zur absoluten Ausnahme werden und nicht die Regel bleiben.“ Der Senat hat erklärt, dass die für Fuhlsbüttel zulässige Lärmkontur bei 20,39 Quadratkilometern (qkm) liege, der 2016 erreichte Wert von 13,96 um 32 Prozent unter dem Höchstwert bleibe.