Hamburg. Planer stellten jetzt vor Ort den Zeitplan für den Autobahn-Lärmschutzdeckel im Bereich Othmarschen vor. Deckel wird noch höher.
Anwohner am künftigen Lärmschutz-Deckel über der A7 im Bereich Othmarschen könnten wohl schon deutlich vor Ende der eigentlichen Bauzeit davon profitieren. Das wurde jetzt bei einer öffentlichen Präsentation des Zeitplans für das gut 340 Millionen Euro teure Bauwerk deutlich. Im Rathaus Altona erläuterten Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) und Bernd Rothe von der bundeseigenen Projektgesellschaft Deges Details der Planung, nachdem die Bürgerschaft im Dezember vor einigen Wochen den endgültigen Beschluss zum Bau des Altonaer A-7-Deckel getroffen hatte. "Von einer für uns positiven Veranstaltung", sprach dabei Bernt Grabow, der 1994 bereits mit anderen Betroffenen die Anwohner-Initiative "Ohne Dach ist Krach" gegründet hatte.
Im Zuge des achtstreifigen Ausbaus der Autobahn wird es dort jetzt einen 2230 Meter langen Deckel-Tunnel geben – ähnlich wie in den kürzeren Tunnelabschnitten in Schnelsen und Stellingen, wo bereits gebaut wird. Die Kosten des länger als zunächst geplanten Deckels teilen sich Bund und Stadt, die 100 Millionen Euro dazu aufbringen muss. Diese Mehrkosten sollen durch Grundstücksverkäufe für den Wohnungsbau finanziert werden.
Im Mai beginnt das Planfeststellungsverfahren
Im Mai nun soll mit der "Einleitung der Planfeststellung" das offizielle Genehmigungsverfahren starten. Die Genehmigung könnte dann voraussichtlich im kommenden Jahr erfolgen. Und mit einem Baubeginn rechnen die Planer Ende 2019, Anfang 2020. Anschließend werde etwa sechs Jahre daran gebaut, am Anschluss daran sollen dann auf dem Deckel Kleingärten und Grünanlagen angelegt werden. Dazu soll der eigentliche Tunnelbau eine 1,20 Meter starke Bodenschicht bekommen.
Ein Lärmschutz für die Anwohner könnte sich aber schon weit früher auswirken, hieß es. So soll zunächst die Weströhre etwa zur Hälfte der Bauzeit fertiggestellt werden, durch die während der weiteren Arbeiten der gesamte Verkehr geführt werden soll. "Dann wird es schon früher endlich leiser, das war uns gar nicht so bewusst", sagt Grabow. Er rechne zudem mit einer zügigen Genehmigung, weil anders als etwa in Stellingen kaum mit Anwohnerprotesten zu rechnen sein wird, weil im Bereich Altona die Baustelle nicht so dicht an die vorhandenen Häuser heranreichen werde. "Hier muss kein Grundstück angefasst werden", so Grabow. In Stellingen hatte die Stadt am Ende sogar Häuser angekauft, um das Projekt voranzubringen.
Keine Höhenkontrolle im Lärmschutz-Tunnel
Das Tunnel- oder Deckelbauwerk in Altona soll nördlich der Behringstraße bis nördlich zum Holstenkamp reichen. Die Stadtteile Othmarschen und Bahrenfeld könnten so zusammenwachsen, heißt es bei den Planern. Der Tunnel soll dabei eine lichte Bauhöhe von 5,10 Metern erhalten. Beleuchtung, Tunnelfunk und Lautsprecher hätten so ausreichend Platz an der Decke. Für Ampellichter und Hinweisschilder sind zusätzlich Nischen vorgesehen. Damit könne auf eine Höhekontrolle wie im Elbtunnel verzichtet werden. Gerade diese Kontrolle führt vor dem Elbtunnel immer wieder zu Staus, weil sich manche Lkw-Fahrer verschätzen.
Die Anschlussstelle Bahrenfeld wird den jetzt vorgestellten Planungen zufolge zukünftig auch im Tunnelbereich liegen. Zu-und Abfahrten würden daher auch in eigenen Tunnelbauwerken geführt.