Hamburg. Premiumimmobilien-Makler Dahler & Company hat aktuelle Zahlen ausgewertet – und erklärt, wie sich das Käuferverhalten verändert hat.

Die Umsätze und Verkäufe im Premium-Immobiliensegment ab einer halben Million Euro sind im vergangenen Jahr in Hamburg zurückgegangen: 761 Wohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser wurden im ersten Halbjahr 2016 verkauft. Im zweiten Halbjahr 2015 waren es noch 847 Verkäufe.

Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorhalbjahr bei den Wohnungen von rund 439,6 Millionen Euro auf 370,1 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang um 16 Prozent. Der Umsatz bei den Ein- und Zweifamilienhäusern fiel gegenüber dem zweiten Halbjahr 2015 um 15 Prozent, auf 341,7 Millionen Euro.

Angebot ist zurückgegangen

Die Zahlen basieren auf einer aktuellen Marktanalyse von Dahler & Company. Der Premiumimmobilienmakler mit Sitz in der HafenCity hatte die Zahlen des Gutachterausschusses der Stadt Hamburg ausgewertet, der jeden Immobilienverkauf in Hamburg dokumentiert.

Im Abendblatt-Gespräch analysiert Björn Dahler, Geschäftsführer von Dahler & Company, die jüngsten Zahlen: „Der Rückgang auf hohem Niveau hat mehrere Gründe. Zum einen ist das Angebot in dem Preissegment ab einer halben Million Euro zurückgegangen. Das ist auch auf den Immobilienportalen zu beobachten.“ Auch die Zahl der Neubauten, die im ersten Halbjahr 2016 auf dem Markt waren, seien laut einer Studie um etwa elf Prozent zurückgegangen, so Dahler weiter.

Käufer zahlen nicht mehr jeden Preis

Aber es gibt noch einen weiteren Grund: „Das Käuferverhalten hat sich geändert. Die Kunden sind nicht mehr bereit, jeden Preis für eine Immobilie zu bezahlen, selbst in 1-A-Lagen. Es ist schwieriger, Angebot und Nachfrage in den Einklang zu bringen“, sagt der Immobilienexperte. Das bedeute auch, dass es länger dauere, einen Immobilienverkauf abzuwickeln.

Der durchschnittliche Kaufpreis bei den Eigentumswohnungen fiel im ersten Halbjahr 2016 von rund 940.000 Euro auf etwa 880.000 Euro.

Das teuerste Einfamilienhaus wurde in der Heilwigstraße in Eppendorf für 8,25 Millionen Euro veräußert. Unter den Wohnungen ist nach Informationen des Abendblatt das teuerste Objekt in der Elbphilharmonie am Platz der Deutschen Einheit für 4,87 Millionen Euro verkauft worden.