Hamburg. Umweltbehörde registrierte 2016 mehr als 86.000 Beschwerden über zu laute Flieger – besonders viele aus dem Kreis Stormarn.
Obwohl die Lärmbelastung in der Nähe des Hamburger Flughafens für Stadtteile und Umland-Gemeinden relativ ähnlich sei, kommen deutlich mehr Beschwerden aus dem Umland. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt die Hamburger Umweltbehörde nach Auswertung der neuen Fluglärmbeschwerde-Statistik für das Jahr 2016, in die erstmals auch Online-Hinweise eingegangen sind. Insgesamt habe es dabei für das gesamte Jahr 86.120 Beschwerden gegeben.
Doch die seien regional sehr unterschiedlich verteilt gewesen, so die Behörde. Rund zwei Drittel der Beschwerden kamen demnach aus dem Umland: Spitzenreiter ist dabei der Statistik zufolge der Kreis Stormarn, aus dem es in 51.689 Fällen Fluglärm-Beschwerden an die Hamburger Behörden gegeben habe. Die meisten davon mit 28.237 aus dem Dorf Elmenhorst, in dem nur rund 2500 Einwohner leben. Aus Ahrensburg (rund 30.000 Einwohner) kamen 19.250 Beschwerden.
99 Beschwerdeführer allein aus Elmenhorst
Die Zahl der in diesem Jahr seit Juli erstmal auch erfassten Beschwerdeführer lag bei 99 in dem kleineren Ort Elmenhorst und zehn in Ahrensburg, teilte die Behörde weiter mit. Aber auch in anderen Landkreisen beschwerten sich Bürger: Aus dem Kreis Pinneberg kamen 1550 Beschwerden und 840 aus dem Kreis Segeberg. Aus Niedersachsen gab es insgesamt 1440 Lärm-Hinweise auf einzelne Flugzeuge.
Die meisten Fluglärmbeschwerden in Hamburg in der nordöstlichen Einflugschneise über den Walddörfern kommen laut Statistik aus den Stadtteilen Lemsahl-Mellingstedt und Duvenstedt mit zusammen 4879 Beschwerden, aus Poppenbüttel kamen 3572 Hinweise.
Relativ wenig Beschwerden aus Langenhorn
Aus den im Westen direkt am Flughafen gelegenen Stadtteil Niendorf kamen hingegen im gesamten Jahr nur 218 Beschwerden, aus dem Hamburger Westen mit Nienstedten, Rissen und Sülldorf aber 10.423. Im von Fluglärm stark betroffenen Langenhorn habe es im Monat im Schnitt 25 Beschwerden gegeben, also etwa 300.
"Wir nehmen jede einzelne Beschwerde ernst und gehen ihr nach", sagt die Fluglärmbeauftragte Gudrun Pieroh-Joußen. Dazu habe man 2016 die Beschwerde-Möglichkeiten mit einem Online -Formular deutlich vereinfacht.
Als ihre wichtigste Aufgabe für dieses Jahr bezeichnete Pieroh-Joußen die Einhaltung der Nachtruhe. Die Zahl der Verspätungen nach 23 Uhr sei immer noch "deutlich zu hoch".