Hamburg. Zwei Tage vor der großen Gala strahlt die Elbphilharmonie noch mehr als ohnehin schon. Test der Lichtshow für Mittwoch.

Fast geschafft: Das Warten auf die Eröffnung, es hat beinahe ein Ende. Das sieht man nicht nur am großen Countdown, der die West-Fassade der Elbphilharmonie erleuchtet – sondern am Montagabend auch an einer viel größeren Lichtshow.

Keine Einladung? So können Sie bei der Eröffnung dabei sein

Am Mittwoch soll das Konzerthaus im Takt des Eröffnungskonzerts leuchten. Und bevor Angela Merkel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und hunderte weiterer Ehrengäste eintreffen, muss man ja einmal ausprobieren, ob das Lichtspektakel auch funktioniert.

Nach einem Festakt werden die Gäste den Klängen des NDR Elbphilharmonie Orchesters unter Leitung von Chefdirigent Thomas Hengelbrock lauschen. Seit Monaten haben sich die Musiker auf diesen Tag vorbereitet. Präsentieren werden sie eine musikalische Reise von der Renaissance bis zur Gegenwart, auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Wagner, Cavalieri, Liebermann, Messiaen, Praetorius und eine Uraufführung von Wolfgang Rihm. Gefeierte Solisten wie Bryn Terfel und Philippe Jaroussky werden dabei sein, Tenor Jonas Kaufmann sagte wegen seiner Stimmbandprobleme ab.

Besucher sollen von allen Plätzen gleich gut hören können

Der Saal mit 2100 Plätzen ist ähnlich wie die Berliner Philharmonie nach dem Weinberg-Prinzip gebaut, mit einer Bühne in der Mitte, die von terrassenförmigen Publikumsrängen umgeben ist - nur viel höher und viel steiler. Die Form des Saals vergleichen die Architekten mit antiken Amphitheatern, mit Stadien und einem Zelt.

Dank der Akustik des Japaners Yasuhisa Toyota, der die spektakuläre Innenverkleidung, die sogenannte Weiße Haut, entworfen hat, sollen die Besucher von allen Plätzen gleich gut hören können.

Chefvisite #52: Wie klingt die Elbphilharmonie?

Chefvisite #52: Wie klingt die Elbphilharmonie

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    „Die Elbphilharmonie ist ein Weltwunder geworden. Das spricht sich rum“, sagt Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle. Der gebürtige Wiener ist sich sicher, dass auch die schlagzeilenträchtige Entstehungsgeschichte zur Berühmtheit der Elbphilharmonie beigetragen hat: „Der Turnaround vom Skandalprojekt zum Happy End.“ Freuen kann sich Lieben-Seutter, der bereits seit Jahren ein abwechslungsreiches Programm in der altehrwürdigen Laeiszhalle und an anderen Orten anbietet, auf die Resonanz des Publikums: So gut wie alle Konzerte in der ersten Spielzeit der Elbphilharmonie sind bereits ausverkauft.

    Tourismus-Chef rechnet mit vielen neuen Touristen

    Bereits kurz nach der Eröffnung der Plaza Anfang November war der Ansturm der Menschen auf die öffentliche Aussichtsplattform zwischen dem historischen Kaispeicher und dem gläsernen Neubau enorm. Da die Kapazität begrenzt ist, müssen die Besucher vorher Tickets ziehen, nur Konzertbesucher kommen ohne Ticket zur Plaza. Von hier kommen die Besucher über geschwungene Treppen zum Großen und zum Kleinen Konzertsaal, zur Gastronomie und zur Lobby des Hotels. Durch riesige Windschotts gelangt man zum Balkon, der einmal rund um die Elbphilharmonie führt. Von hier haben die Besucher Aussicht auf den Hafen, die Alster und die Hamburger Innenstadt.

    „Die Elbphilharmonie ist eine perfekte Mischung aus Konzerthaus und Sehenswürdigkeit“, sagt Hamburgs Tourismus-Chef Michael Otremba. Er rechnet mit vielen neuen Touristen, vor allem aus den USA und Asien.

    Alle Musiker, die bereits in der Elbphilharmonie spielen durften, schwärmen von ihrem „warmen Klang“. Nach Aussagen von Chefdirigent Thomas Hengelbrock hatten die Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters „Tränen in den Augen“, als sie zum ersten Mal im neuen Saal spielen durften: „Dieser Saal ist so schön geworden, wie wir es uns in unseren schönsten Träumen nicht haben ausmalen können.“

    Rundgang durch die Elbphilharmonie

    Der Große Saal
    Der Große Saal © HA | Roland Magunia
    Steiler Auftakt: Mit einer gebogenen, 80 Meter langen Rolltreppe beginnt der Weg
zum kollektiven Erlebnisraum Konzertsaal
    Steiler Auftakt: Mit einer gebogenen, 80 Meter langen Rolltreppe beginnt der Weg zum kollektiven Erlebnisraum Konzertsaal © HA | Roland Magunia
    Der Himmel über
Hamburg: Auf
der Außenplaza
bietet sich ein buchstäblich
überragender
Blick auf die City
    Der Himmel über Hamburg: Auf der Außenplaza bietet sich ein buchstäblich überragender Blick auf die City © HA | Marcelo Hernandez
    Klangtapete: Die „Weiße Haut“ prägt
den Raumeindruck im Großen Saal
    Klangtapete: Die „Weiße Haut“ prägt den Raumeindruck im Großen Saal © dpa
    Das Künstlerzimmer
    Das Künstlerzimmer © HA | Roland Magunia
    Der Große Saal
    Der Große Saal © HA | Roland Magunia
    Die gefalteten Foyers umrahmen die Außenschale des Großen Saals und erstrecken sich über mehrere Etagen. Alle röhrenförmigen Leuchtelemente an den Decken
weisen genau auf jenen Punkt der Bühne, auf dem sich der Dirigent befindet
    Die gefalteten Foyers umrahmen die Außenschale des Großen Saals und erstrecken sich über mehrere Etagen. Alle röhrenförmigen Leuchtelemente an den Decken weisen genau auf jenen Punkt der Bühne, auf dem sich der Dirigent befindet © HA | Roland Magunia
    Die Piktogramme im Foyer tragen
Abendgarderobe
    Die Piktogramme im Foyer tragen Abendgarderobe © dpa
    Gruppenbild mit
Drohne: Nach dem
Festakt kamen viele
Gäste für ein Erinnerungsfoto
auf die
Außenplaza an der
Westseite der
Elbphilharmonie
    Gruppenbild mit Drohne: Nach dem Festakt kamen viele Gäste für ein Erinnerungsfoto auf die Außenplaza an der Westseite der Elbphilharmonie © Skynamic GmbH
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