Schanzenviertel. Nach Protesten und Farbanschlägen hat sich die Lage beruhigt. Pyjama Park Hotel und Kindergarten ziehen ein.
Es ist stiller geworden an der Bartelsstraße Ecke Schanzenstraße im Schanzenviertel. Im Sommer noch gab es dort Randale, weil die Mieter des Schanzenhofes ihre Räume verlassen mussten und das Pyjama Park Hotel dort eingezogen ist. Die linke Szene hatte gegen den Eigentümer der Immobilie mobilisiert – Demos, Sprühereien an der Hauswand, zerbrochene Schaufensterscheiben und Parolen wie „gegen die Yuppisierung“ inklusive.
Nun herrscht Frieden in der Ecke
Das ist vorbei. „Es ging von 100 auf null“, sagt Maximilian Schommartz, von der HWS-Immobilien- und Vermögensgesellschaft. Statt krawalliger Demos und gegenseitigem Misstrauen herrscht Frieden. Zumindest gab es, seitdem die neuen Mieter im sanierten Schanzenhof sind, keinen Ärger mehr, keine Schmierereien an den Hauswänden. Die Mieter des Schanzenhofs, deren Mietverträge an der Bartelsstraße Ecke Schanzenstraße ausgelaufen und nicht verlängert worden waren, mussten wie berichtet die Räume zum 31. März verlassen, das Alternativhotel Schanzenstern dem Pyjama Park Hotel weichen. Die Fläche im Erdgeschoss, wo sich das ehemalige Bio-Restaurant des Hotels befand, vermietet Pyjama-Park-Hotel-Betreiber Stephan Behrmann an seine ehemalige Mitarbeiterin Jill Bittner, die auf der Fläche eine Pizzeria eröffnet hat.
Die HWS Immobilien- und Vermögensverwaltung hatte zuvor angekündigt, die Miete von rund 8,50 Euro auf rund 14 Euro pro Quadratmeter zu erhöhen. Einige Mieter hatten sich zunächst geweigert. Neben einem Sportstudio, das bereits im vergangenen Dezember seine Fläche räumte, sind auch die Mieter der Kulturetage sowie das Hotel Schanzenstern ausgezogen. Die Drogenhilfeeinrichtung Palette e. V. darf so lange bleiben, bis ihre neuen Räumlichkeiten an der Amandastraße bezugsfähig sind. „Das wird wohl im Frühjahr sein“, sagt Anke Mohnert von der Palette. In die Palette-Fläche zieht danach ein Kindergarten.
Der weitere Stand der Dinge: Im Mittelgebäude sind jetzt zwei Werbeagenturen und ein Gesangsstudio Mieter. Die Verträge mit der Volkshochschule wurden verlängert, dem Kino 3001 wurde mehrfach vorzeitige Verlängerung des Mietvertrages angeboten. „Hierauf gab es keine Antwort“, so Schommartz. Der aktuelle Vertrag läuft bis 2021. „Wir wollen das Kino auch danach erhalten.“