Hamburg. 12.000 Besucher kamen zum großen Jahrestreffen nach Hamburg. Themen in diesem Jahr waren Datenschutz und Netzpolitik.
Der Chaos Computer Club (CCC) hat zum Abschluss seines Jahrestreffens in Hamburg eine positive Bilanz gezogen. „2016 war wirklich kein besonders schönes Jahr. Aber der Zulauf, den wir bekommen haben und der Spirit, der hier entsteht, zeigt, dass die Leute alles andere als aufgegeben haben“, sagte Sprecher Linus Neumann. Die Veranstaltung mit 12.000 Besuchern war seit Wochen ausverkauft. Die Teilnehmer seien aus den verschiedensten Ländern gekommen, „um den Austausch zu suchen, sich gegenseitig zu inspirieren und wieder mit einem positiven Blick in die Welt zu gehen“, sagte Neumann.
Europas größter Hackerkongress war am Dienstag mit einem Aufruf gegen Hass und Ignoranz eröffnet worden. Man könne sich nicht „unter einer gemütlichen Decke verstecken“, sagte Bloggerin Anna Biselli. Die Freiheiten der Menschen würden zunehmend eingeschränkt. Bis einschließlich Freitag standen im Hamburger Kongresszentrum (CCH) dann Vorträge und Veranstaltungen aus den Bereichen IT-Sicherheit, Datenschutz, Netzpolitik, aber auch aus Kunst und Wissenschaft auf dem Programm. Oftmals ging es um brisante Themen wie Fake News, Big Data, Videoüberwachung, Wahlmanipulation oder Rechtspopulismus.
Sicherheitslücken aufgedeckt
Für Aufsehen sorgten auch in diesem Jahr wieder Hacker, die Sicherheitslücken aufdeckten - etwa in Buchungssystemen bei Flugreisen oder bei dem Banking-Start-up N26. Ein auffälliger Trend, der schon seit einiger Zeit zu beobachten ist: Das Publikum wird weiblicher. „Seit zwei, drei Jahren steigt der Frauenanteil“, sagte Constanze Kurz vom CCC. „Und wir arbeiten darauf hin, ihn weiter zu erhöhen.“ Eine Quote wird aus Datenschutzgründen nicht erstellt. Der allererste Chaos Communication Congress fand 1984 im Eidelstedter Bürgerhaus in Hamburg statt. Aus Platzgründen - und weil das CCH umfassend renoviert wird – soll das Hackertreffen 2017 an einen anderen Ort ziehen. Wohin ist noch unklar.