Hamburg. Die Hamburger Polizei hat ihr Einsatzkonzept noch einmal überarbeitet. Ein Anschlag wie in Berlin soll verhindert werden.
Nach dem verheerenden Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, bei dem zwölf Menschen starben, hat die Polizei in Hamburg die Sicherheitsmaßnahmen für die Silvesternacht noch einmal erhöht. Am Hafenrand und auf dem Kiez gibt es zusätzliche Straßensperrungen und Verkehrseinschränkungen. Zudem wird die Zahl der Polizisten deutlich aufgestockt. Extra für die Silvesternacht werden 530 Polizisten mobilisiert, die zusätzlich zu den komplett besetzten Polizeiwachen im Bereich Kiez, Hafenrand und Innenstadt eingesetzt werden.
Um einen Anschlag mit einem Lastwagen wie in Berlin zu verhindern, ist der Bereich Landungsbrücken am Silvesterabend ab 20.30 Uhr für den Verkehr gesperrt. Große Betonpoller werden an der Hafenstraße in Höhe Davidstraße, der Helgoländer Allee Höhe Millerntorplatz und Höhe S-Bahnhof Landungsbrücken aufgestellt. „Es gibt dort lediglich Durchlassstellen für Rettungsfahrzeuge“, sagt Hauptkommissar Ulf Wundrack.
Betonpoller schützen Jungfernstieg und Spielbudenplatz
Betonpoller schützen auch den Jungfernstieg und den Spielbudenplatz. An der Großen Freiheit ist kein Platz für massiven Rammschutz – hier stehen Hamburger Gitter. Auch die Reeperbahn soll verengt werden. „Je Richtung wird nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen“, so Wundrack. Auf den jeweils rechten Fahrbahnen parken Einsatzfahrzeuge. Ist es zu voll, wird die Reeperbahn komplett gesperrt.
Um sexuelle Übergriffe zu verhindern, wie sie Silvester 2015/16 auf dem Kiez passiert sind, wird verstärkt Videoüberwachung eingesetzt. Dazu werden vorhandene fest verbaute Kameras reaktiviert und zusätzliche für Übersichtsaufnahmen eingesetzt. Welche Standorte das sind, hält die Polizei geheim.
Mehr Videoüberwachung in der Silvesternacht
Zudem werden Videowagen eingesetzt. Über ihre Standorte wird kurzfristig entschieden. Geführt wird der Einsatz aus der Befehlsstelle der Wache Caffamacherreihe. In der Befehlsstelle der Davidwache laufen die Videobilder auf. Von dort werden die Polizisten, darunter auch viele Zivilfahnder, an Einsatzorte dirigiert.
Bereits ab Freitag läuft eine zusätzliche Präventionskampagne. Auf den Bildschirmen in den U-Bahnen werden statt der üblichen Werbung Verhaltenshinweise der Polizei für die Silvesternacht zu sehen sein.