Hamburg. Der Hamburger Ehrenbürger und erfolgreiche Unternehmer setzt sich in einem Interview für mehr soziale Gerechtigkeit ein.

Er ist einer der erfolgreichsten Unternehmer Deutschlands, sein Vermögen beläuft sich auf rund acht Milliarden Euro. Und doch ist der Hamburger Ehrenbürger Michael Otto (73) auf dem Boden geblieben. „Ich bin ja nicht Dagobert Duck, habe zu Hause keine Goldtaler im Speicher, und ich bade auch nicht jeden Morgen darin“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Hamburger Otto Group in einem Interview mit der Zeitschrift „Stern“.

Sein Hauptvermögen sei die Firma, so Otto. Die gebe weltweit 50.000 Menschen Arbeit. Außerdem habe er Anteile am Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht. „Das ist mein Beitrag zur Gerechtigkeit“, sagte Michael Otto. Dass die Pflege von Computern besser bezahlt werde als die Pflege von Menschen, findet er „nicht gerecht. Menschen, die sich um andere kümmern, bekommen aus meiner Sicht zu wenig.“

Vermögende sollten sich gesellschaftlich engagieren

Weiterhin ließ Otto im Interview durchblicken, dass er eine höhere Besteuerung für Aktien-, Grund- und Geldvermögen für diskutabel hält. Vermögende sollten sich gesellschaftlich engagieren: Eine Gesellschaft sei angewiesen auf „Solidarität und Mitgefühl“. Er sei „erstaunt“, dass es Vermögende gebe, „die ihr Geld nur für sich und ihre Hobbys ausgeben“.