Hamburg . Handschriftlich bittet der Außenminister die Hamburger im Abendblatt um Verständnis für das OSZE-Treffen, das heute beginnt.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD)hat einen besonderen Weg gewählt, um bei der Hamburger Bevölkerung erneut um Verständnis für die Unannehmlichkeiten während des OSZE-Treffens am 8. und 9. Dezember in der Hansestadt zu werben. In einem handgeschriebenen Brief, der am Dienstag auf einer halben Anzeigenseite im Hamburger Abendblatt erschien, betont er die große Bedeutung der Konferenz mit 57 Delegationen.
Steinmeier dankt für "hanseatische Gastfreundschaft"
„Der Frieden in Europa ist zum ersten Mal seit dem Fall der Mauer wieder gefährdet. Die drängenden Herausforderungen unserer Zeit und die großen Konflikte lassen sich nur bewältigen, wenn alle zusammen an einem Tisch sitzen“, schreibt Steinmeier. Hamburg sei der richtige Ort dafür. "Welche Stadt steht wie Hamburg so sehr für Weltoffenheit, Toleranz und internationale Vernetzung?"
Schon vorab dankt er den Hamburgern für die „sprichwörtliche hanseatische Gastfreundschaft“. Steinmeier räumt ein, dass das OSZE-Treffen ein „organisatorischer Kraftakt“ sei, der „für die Bürger der Stadt vorübergehend auch Belastungen mit sich bringen wird."
13.200 Polizisten sollen für Sicherheit sorgen
Die Außenminister der 57 Mitgliedstaaten der OSZE beschäftigen sich am Donnerstag und Freitag in den Messehallen unter anderem mit dem Konflikt im Osten der Ukraine. Die Minister wollen außerdem über Terrorismus und Rüstungskontrolle sprechen. Insgesamt 57 Delegationen werden zu dem Treffen erwartet. Die Vorbereitungen in der Stadt laufen seit Tagen auf Hochtouren.
Zur Tagung selbst werden dem Einsatzleiter der Hamburger Polizei, Hartmut Dudde, insgesamt rund 10.500 Hamburger Beamte zur Verfügung stehen, darunter 700 Angehörige von Spezialeinheiten. Außerdem sind 2700 Bundespolizisten und Kräfte des Bundeskriminalamts im Einsatz.
Der Großeinsatz wird auch über die Hansestadt hinaus sichtbar sein. Die Bundespolizei wird auch Züge und Bahnanlagen in der Umgebung im Auge behalten. Viele Teilnehmer des Treffens reisen in den kommenden Tagen mit dem ICE an. Die Polizei will daher besonders an den Gleisanlagen am Messegelände Präsenz zeigen. Es werde aber kein Bahnhof geschlossen. „Das normale Leben soll weitergehen“, sagte der leitende Polizeidirektor Thomas Przybyla dem Abendblatt.