Hamburg. Die Hamburgerin schaffte ihren Durchbruch mit dem ABBA-Musical im Operettenhaus. 1200 Mal spielte sie im “Mamma Mia!“
„Ihr Oberkiefer gab bereits früh Aufschluss über ihr chinesisches Tierkreiszeichen, sie gehört zur Gattung der Wasser-Hasen. Wegen akuter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung wurde sie bereits ab früher Jugend in klassischem Ballett unterrichtet ...“ Nein, Carolin Fortenbacher ist alles andere als „unwitzig“ – das beweist allein schon die Kurzbiografie auf der persönlichen Website der Hamburgerin. Als der Fechtlehrer Volker Ullmann dann 1985 die erste Musicalschule Hamburgs (die Stage School of Dance and Modern Drama) gründete, war sie zur Stelle.
Fortenbacher war auch Königin der Nacht
Carolin Fortenbacher, die als fleißig, diszipliniert und nicht selten brillant gilt, sammelte nach ihrer Ausbildung Bühnenerfahrung in vielen Rollen und Genres. Sie tourte, tingelte, sang und tanzte sich durch die gesamte Republik. Von der Evita bis zur Anita (und der Rosalia) in der „West Side Story“, von der Audrey (im Kleinen Horrorladen) bis hin zu Mozarts Königin der Nacht. Aber der Durchbruch kam erst, als sie von 2002 bis 2007 rund 1200 Male als alleinerziehende Mutter Donna im ABBA-Musical „Mamma Mia!“ im Operettenhaus auf St. Pauli auftrat.
Danach folgten das ‚Drama’-Album und der Grand-Prix-Vorentscheid 2008, der total in die Hose ging. Obwohl sie die Zuschauer mit der gefühlvollen Popballade „Hinterm Ozean“ und ihrer Stimmgewalt begeistert hatte, unterlag sie den gerade wieder vereinigten No Angels knapp im zweiten Wahlgang – die dann mit „Disappear“ in Belgrad auf dem drittletzten Platz landeten. Fortan fixierte sie sich auf ihre Solokarriere. „Ich habe mir gesagt: Es reicht. Das ist nicht meine Welt. Ich brauche eine andere Musik, damit ich existieren kann auf der Bühne.“
Sie stürmte aufs Büfett, das nicht eröffnet war
Bis heute hat sie mit ihrer Band La Fortenbacher & die Carolinger drei Alben veröffentlicht. Sie kann über sich lachen – zum Beispiel über den „peinlichsten Auftritt ihres Lebens“, als sie nach einer Premiere im Theater des Westens hungrig wie ein Bär ans Büfett stürmte und nicht merkte, dass Intendant Helmut Baumann seine Ansprache noch nicht gehalten hatte. „Er drehte sich zu mir um und sagte vor versammelter Mannschaft: ‚Das Büfett ist noch nicht eröffnet.’ Und das meinte er ganz ernst!“