Hamburg. 17er-Ausschuss hatte empfohlen, Gundelach als erste Frau nur auf dem relativ aussichtslosen Listenplatz fünf zu nominieren.
Der Hamburger CDU droht ein offener Machtkampf auf dem Parteitag am 8. Dezember. Die Harburg-Bergedorfer Bundestagsabgeordnete Herlind Gundelach sagte am Montag, sie halte es sich noch offen, ob sie dann gegen den Listen-Vorschlag der Parteiführung antreten und sich um den Platz drei auf der Landesliste für die Bundstagswahl bewerben werde, betonte aber ausdrücklich: „Ich schließe das nicht aus.“
Der mächtige 17er-Ausschuss der Partei hatte empfohlen, die frühere Wissenschaftssenatorin als erste Frau nur auf dem relativ aussichtslosen Listenplatz fünf zu nominieren. Den Platz drei, über den sich die 67-Jährige 2013 das Ticket nach Berlin gesichert hatte, soll Christoph de Vries (41), Chef der CDU in Hamburg-Mitte, bekommen. Dass das Gerücht gestreut wurde, sie habe sich in Berlin nicht sonderlich bemüht, habe sie richtig „verärgert“, sagte Gundelach.
Zu einem Treffen der fünf CDU-Bundestagsabgeordneten aus Hamburg brachte sie daher eine Liste mit ihren Leistungen der vergangenen Jahre mit und betonte: „Ich bin immer aufgrund meiner Qualifikationen in ein Amt gekommen.“ Die Liste der Parteiführung sei „ein Vorschlag. Am 8. Dezember werden wir sehen, ob der Bestand hat.“ Sie bekomme derzeit viel Rückendeckung aus der Partei.
Abgeordnete mit ihrer Bilanz zufrieden
Die anderen vier CDU-Bundestagsabgeordneten, Dirk Fischer, Jürgen Klimke, Rüdiger Kruse und Marcus Weinberg, ergriffen zwar nicht direkt Partei für ihre Kollegin, betonten aber, die Liste könne von der Versammlung ja noch verändert werden. Fischer und Klimke, die aus Altersgründen nicht wieder kandidieren, hatten 2013 selbst den 17er-Vorschlag durch Kampfkandidaturen durcheinandergewirbelt.
Mit ihrer Bilanz zeigten sich die Abgeordneten naturgemäß zufrieden. Als Chef der Hamburger CDU-Landesgruppe im Bundestag sagte Kruse daher, er wolle gern mit dem bestehenden Team weitermachen. Das war dann doch eine kleine Unterstützung für Herlind Gundelach.