Hamburg. Das Park- und Durchfahrtverbot wird immer häufiger ignoriert. 100 Verstöße allein in diesem Monat.

Das Park- und Durchfahrtverbot in der Mönckebergstraße wird von immer mehr Autofahrern ignoriert. Wo nur zum Anliefern oder mit Ausnahmegenehmigung geparkt werden darf, stellen mittlerweile viele Pkw-Halter, die keine Berechtigung dafür haben, ihre Wagen ab. Auch das Einbiegeverbot von der Bergstraße aus wird zunehmend missachtet: Immer wieder sind Pkw zwischen Bussen und Taxis zu sehen. Jetzt gibt es erste Forderungen nach einer Beschrankung.

Denn derzeit ist es besonders gravierend. Werden sonst von Polizei und Parkraummanagement im Monat durchschnittlich 60 Ordnungswidrigkeiten gemeldet, waren es im November bereits 100. Trotz Bußgeld oder gar Abschleppen: „Der Lerneffekt der Autofahrer ist gleich null“, sagt Uwe Thillmann vom Landesbetrieb Verkehr (LBV), dem das Parkraummanagement untersteht, und spricht von einer Sisyphusarbeit. „Man kann einmal durch die Mönckebergstraße gehen und gleich wieder von vorne anfangen. Immer trifft man auf neue Autofahrer, die die Verbote missachten.“

Zwei Maßnahmen könnten Abhilfe schaffen

Dabei sind diese klar geregelt und durch Hinweisschilder verdeutlicht: Befahren dürfen die Mönckebergstraße nur Linienbusse, Taxis und Fahrräder. Lieferverkehr ist nur zwischen 21 und 11 Uhr gestattet, Handwerker und Notdienste benötigen gebührenpflichtige Ausnahmegenehmigungen. Diese waren bei einer Abendblatt-Stichprobe am vergangenen Freitag um 10.30 Uhr jedoch nur in wenigen Fahrzeugen zu sehen. Dennoch waren die Ränder der Einkaufstraße bis auf wenige Flächen zugeparkt. Etliche Lieferanten, die deswegen ihre Fahrzeuge nicht in den dafür vorgesehenen Zonen abstellen konnten, parkten auf der Fahrbahn und behinderten dort den Busverkehr.

Aus Sicht Uwe Thillmanns könnten nur zwei Maßnahmen Abhilfe schaffen: mehr Personal oder eine Beschrankung, die die Zufahrt reguliere. Letzteres fordern auch die Grünen im Bezirk Hamburg-Mitte. „Schranken, die sich nur für Busse öffnen, haben sich in anderen Städten bereits gut bewährt“, so Fraktionschef Michael Osterburg.