Hamburg. Der Kampf um die Direktkandidatur im Wahlkreis 21 war von einer für die SPD ungewöhnlichen Schlammschlacht begleitet worden.

Die SPD zieht im Wahlkreis Hamburg-Nord mit Dorothee Martin in den Bundestagswahlkampf. Auf einer Mitgliederversammlung erhielt die 38 Jahre alte Bürgerschaftsabgeordnete 39 Stimmen, auf ihren Gegenkandidaten, den Immobilienunternehmer Maximilian Schommartz (32), entfielen 22 Stimmen. Es gab eine Enthaltung.

Der Kampf um die Direktkandidatur im Wahlkreis 21, der den Bezirk Nord und das Alstertal (Bezirk Wandsbek) umfasst, war von einer für die Hamburger SPD ungewöhnlichen Schlammschlacht begleitet worden. So hatte das Schommartz-Lager Gerüchte gestreut, Martin habe es vor der Bürgerschaftswahl mit den Angaben zu ihrem Wohnort nicht so genau genommen.

Sozialsenatorin beklagte „Wahlkämpfer à la Trump“

Im Gegenzug hatte sich zuletzt sogar die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende, Sozialsenatorin Melanie Leonhard, eingemischt und beklagt, die Kampagne gegen Martin werde von einem „Wahlkämpfer à la Trump“ geführt.

Hamburg-Nord ist bei Bundestagswahlen stets hart umkämpft und für die SPD beileibe kein sicheres Pflaster. Mehrfach hatte Dirk Fischer (CDU) hier das Direktmandat errungen, so auch 2013. Da der 72-Jährige nach dann 37 Jahren im Bundestag nicht wieder antritt, war auch die Kandidatur bei den Christdemokraten hart umkämpft. Am Ende setzte sich der neue Kreisvorsitzende der CDU Hamburg-Nord, Christoph Ploß (31), gegen Ex-Sozialsenator Dietrich Wersich (52) durch.