Hamburg . Dorothee Martin weist Vorwurf falscher Wohnadresse zurück. Es geht um brisantes Schreiben und prominenten Gegenkandidaten.

Der Streit in der SPD um die Direktkandidatur im Wahlkreis 21 Hamburg-Nord für die Bundestagswahl 2017 hat eine neue Ebene erreicht. Es geht darum, ob Dorothee Martin, die sich um die Kandidatur bewirbt, bei der Bürgerschaftswahl 2015 korrekte Angaben zu ihrem Wohnsitz gemacht hat. Im Wahlkreis 21, zu dem die Bereiche Alstertal und Oberalster ohne Volksdorf (Bezirk Wandsbek) gehören, tritt Unternehmer Maximilian Schommartz SPD-intern gegen Martin an.

Auslöser ist ein Schreiben von Dennis Geisweller, Kassierer im SPD-Distrikt Langenhorn-Süd, an Dorothee Martin und die Kreisvorsitzenden von Nord, Finanzsenator Peter Tschentscher, und Wandsbek, Bürgerschaftsfraktionschef Andreas Dressel. „Was ist dran an den Gerüchten, dass Dorothee Martin tatsächlich auf der Uhlenhorst wohnt und die ganze Zeit gewohnt hat?“, fragt Geisweller.

Im amtlichen Anzeiger zur Bürgerschaftswahl hatte Martin als Wohnadresse die Straße Kleekamp in Fuhlsbüttel angegeben, jetzt wohnt die im Wahlkreis Fuhlsbüttel/Alsterdorf/Langenhorn direkt gewählte Abgeordnete an der Fuhlsbüttler Straße. Martin räumt ein, regelmäßig auch in der Wohnung ihres Freundes am Hofweg (Uhlenhorst) zu sein. „Aber im Zuge des Wahlkampfs 2014/15 habe ich meinen Hauptwohnsitz in die Wohnung am Kleekamp verlegt“, schreibt Martin in einer Stellungnahme an die beiden Kreischefs. Jetzt sei die Fuhlsbüttler Straße ihr Hauptwohnsitz.

Am Mittwoch soll das Thema im Vorstand der SPD Nord erörtert werden. Die Spitze der Langenhorner SPD hat sich inzwischen von dem Schreiben Geiswellers distanziert.