Das Buch dokumentiert die verschlungenen Wege bis zur Realisierung des weltweit markantesten Stadtentwicklungsvorhabens

Die „Stunde der Empfängnis“ für die HafenCity fand in aller Abgeschiedenheit statt bei „trockenen Keksen und Kaffee“, wie sich Hamburgs damaliger Erster Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) erinnert und bei einem Treffen mit Peter Dietrich, dem Chef der Hamburger Hafen und Lagerhaus-Aktiengesellschaft (HHLA). Erst Jahre später sollte die Öffentlichkeit – selbst einige der Senatoren erfahren, welchen Deal die beiden Männer damals aushandelten – die Öffnung der Stadt hin zur Elbe.

Wie verschlungen die Wege bis zur Realisierung eines der weltweit markantesten Stadtentwicklungsvorhaben in Europa waren, hat der Architekturhistoriker Gert Kähler jetzt in dem Buch „Geheimprojekt HafenCity oder Wie erfindet man einen neuen Stadtteil?“ (Dölling und Galitz Verlag, 19,90 Euro) dokumentiert. Es wurde Donnerstag in Anwesenheit von Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt und Herausgeber Volkwin Marg im Kesselhaus in der HafenCity vorgestellt. „Es ist eine schräge Geschichte in vier Schritten“, verriet der Autor. Für die Senatorin ist das 280 Seiten umfassende Buch indes „wie ein Fernrohr in die Vergangenheit“, das einen auf eine Zeitreise mitnehme und viel Neues offenbare. „Was damals passiert ist, ist in Zeiten der heutigen Transparenz kaum noch vorstellbar.“