Hamburg. Ein Jahr nach ihrer letzten Kundgebung will die rechtspopulistische Partei wieder demonstrieren. Hauptredner ist ein Ex-Innensenator.
Man gibt sich geheimnisvoll bei der AfD Hamburg: In einem Aufruf, der dem Abendblatt vorliegt, sprechen die Organisatoren davon, dass man den Veranstaltungsort einer für Sonnabend, 19. November, geplanten Demonstration erst nach Anmeldung bekanntgeben würde – "aus Sicherheitsgründen".
Das Motto, mit dem die Rechtspopulisten zu dem Protestzug aufrufen, lautet: "Die Opfer von Straftaten nicht vergessen – mehr Sicherheit für Hamburg. Polizei und Justiz müssen endlich durchgreifen.“ Nach Abendblatt-Informationen startet die Demonstration um 15 Uhr auf dem Hachmannplatz und soll zum Domplatz führen.
Die Hamburger AfD verknüpft in ihrem Aufruf den nach wie vor ungelösten Mord an einem 16-Jährigen unter der Kennedybrücke mit einem versuchten Tötungsdelikt im Stadtteil Wilstorf und kommt zu dem Schluss: "Bei bestimmten Tätergruppen" säßen "die Messer locker". Des weiteren heißt es dort, die "skandalösen Freisprüche" nach den Silvester-Übergriffen und das Bekennerschreiben des IS zum Mord an der Alster – das von der Polizei als eher unglaubwürdig eingeschätzt wird – seien "die Folgen einer unverantwortlichen Regierungspolitik".
Als Hauptredner wird Ex-Innensenator Dirk Nockemann angekündigt, einer der stellvertretenden Landesvorsitzenden der AfD.
Bei der bisher letzten groß angelegten Demonstration der AfD in Hamburg vor gut einem Jahr wurden die etwa 500 Teilnehmer durch mehr als 1000 Gegendemonstranten friedlich an ihrem geplanten Zug durch die Innenstadt gehindert, rund 600 Polizeibeamte waren im Einsatz. Im Oktober dieses Jahres kam es zu Zusammenstößen zwischen Teilnehmern eines Grillfestes der AfD und militanten Gegendemonstranten.