Hamburg. Bürgermeister und Senatorin Prüfer-Storcks informierten sich über Hamburgs Gesundheitsstudie im UKE.

Das Zentrum für die große Gesundheitsstudie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) mit 45.000 Hamburgern hatte am Montag hohen Besuch. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks waren gekommen , um sich ein Bild von der sogenannten Hamburg City Health-Studie (HCHS) zu machen.

In dieser lang angelegten Untersuchung wollen die Wissenschaftler bisher unbekannte Risikofaktoren für große Volkskrankheiten aufspüren, zum Beispiel für Herzinfarkt, Herzschwäche, Vorhofflimmern, Demenz und Schlaganfall. Außerdem werden die Teilnehmer getestet auf Mundgesundheit und Diabetes, Haut- und Prostatakrebs, Depression sowie auf Gefäß- und Lungenkrankheiten.

„Mit der HCHS, eine der weltweit größten lokalen Untersuchungen, ist die Basis für Spitzenforschung und die Verknüpfung von Grundlagenforschung und Epidemiologie geschaffen. Jeder einzelne Teilnehmer trägt dazu bei, die Erforschung der Risikofaktoren für die häufigsten Krankheiten voranzubringen“, sagte Scholz. Zusammen mit Prüfer-Storcks machte er einen Rundgang durch die Untersuchungsräume und ließ sich erklären, was dort getestet wird. Dabei ließen die beiden auch ihren Blutdruck messen und warfen einen Blick auf die Fragebögen, welche die Probanden ausfüllen müssen.

Zufallsstichproben über das Einwohnermeldeamt

In einem der Untersuchungsräume trafen sie auf den 3333. Teilnehmer der Studie, Marco Schünemann. Bei ihm wurde gerade die Halsschlagader per Ultraschall auf Verengungen untersucht. Der Diplomingenieur (46) hatte sich ohne zu zögern zur Teilnahme an der Studie bereit erklärt. „Denn in meinem Alter ist es wichtig, einmal eine komplette Untersuchung von Kopf bis Fuß machen zu lassen.“ Auch Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks betonte die Vorteile für jeden einzelnen Teilnehmer: „Hamburg profitiert von den Erkenntnissen der HCHS für zukünftige Planungen der Gesundheitsversorgung und der Prävention, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie gewinnen Informationen über ihre Gesundheit.“

Für die Teilnahme an der Studie kann man sich nicht selbst bewerben. Alle potenziellen Probanden werden durch Zufallsstichproben über das Einwohnermeldeamt ermittelt und vom UKE angeschrieben. Wer zusagt, wird zu einer sechsstündigen Untersuchung eingeladen, die alle sechs Jahre wiederholt wird. „Bislang haben wir 16.000 Personen angeschrieben, die meisten haben zugesagt“, sagte Studienleiter Prof. Stefan Blankenberg, Direktor der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie am Universitären Herzzentrum des UKE. Er sei sehr zufrieden, dass die Studie so gut laufe. Sie war im März nach einer Vorbereitungszeit von zwei Jahren gestartet.