Hamburg. Das neue Management der Modekette will schnell “Ergebnisse liefern“. Tom Tailor streicht Stellen und bekannte Produktreihen.
Es sind drastische Einschnitte, die die Hamburger Modekette Tom Tailor jetzt ankündigt, um das Ergebnis wieder nach oben zu drehen. Erst wurde das Top-Management umgebaut und der Tom-Tailor-Gründer Uwe Schröder kehrte in den Aufsichtsrat zurück – nun werden 300 Filialen geschlossen. Der Sparkurs wird noch weiter gehen. Tom Tailor kündigte Entlassungen an und Gespräche darüber mit den verschiedenen Betriebsräten.
In einer Mitteilung heißt es, die Marke Bonita Men werde komplett vom Markt genommen, die gut 70 Geschäfte dichtgemacht, dazu auch 150 Filialen von Bonita Women. Einzelne Flagshipstores von Tom Tailor würden ebenfalls überprüft und aus dem Filialnetz genommen, wenn sie nicht profitabel genug seien. Der Konzern beschäftigt rund 6900 Mitarbeiter.
Tom Tailors Top-Manager setzen sich selbst unter Druck
Jetzt soll auch die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Jahr 2016 korrigiert und am 10. November neu aufgestellt werden. Im Ausland wird Tom Tailor voraussichtlich ebenfalls schrumpfen.
Der Interimsvorsitzende des Vorstandes, Heiko Schäfer, sagte, Tom Tailor verfüge über einen "robusten Kern". Indem man sich auf diesen Kern konzentriere, werde man die Ertragskraft der Gruppe verbessern. "Deshalb bereinigen wir das Marken- und Store-Portfolio, ziehen uns aus ausgewählten Auslandsmärkten zurück und reduzieren die Komplexität unserer Produkte, Prozesse und Organisation. Damit schaffen wir die operativen und finanziellen Spielräume, um in die Kernmarken und in die Beschleunigung unserer Digitalisierung zu investieren." Das neue Management-Team sehe sich "klar in der Pflicht", Ergebnisse zu liefern.