Hamburg. Der 13 Millionen Euro teure Neubau am Völkerkundemuseum wird am Montag erneut vorgestellt. Baugenehmigung liegt noch nicht vor.

Das geplante neue Gästehaus der Universität Hamburg am Völkerkundemuseum wurde schon vor einem halben Jahr vorgestellt. Doch bisher gibt es noch keine Baugenehmigung. Am Montag ist das 13 Millionen Euro teure Projekt Thema im Eimsbütteler Kerngebietsausschuss (18.45 Uhr, Grindelberg 62-66, Ferdinand-Streb-Saal, 12.Stock).

In der öffentlichen Sitzung wird die „International lodge“ von Uni-Vertretern der Bezirkspolitik vorgestellt. Baubeginn soll 2017 sein. Vom Jahr 2019 an, so der Plan, sollen 65 Apartments an der Feldbrunnenstraße den Wissenschaftsstandort für ausländische Forscher attraktiver machen.

Effizient, kompakt, wirtschaftlich – die Jury lobte den Entwurf als rundum gelungen

Zuvor hatte sich eine hochrangig besetzte Jury aus zwölf Finaleinsendungen für den Entwurf des Baseler Büros Buchner Bründler entschieden, weil das Haus in seiner Bauweise „effizient“, „kompakt“ und nicht zuletzt „wirtschaftlich“ sei. Als Solitär auf relativ geringer Grundfläche füge es sich harmonisch in die Nachbarschaft ein.

So sollen die Zimmer im neuen Gästehaus gestaltet werden
So sollen die Zimmer im neuen Gästehaus gestaltet werden © :Buchner Bründler Architekten (bloomimages) | Buchner Bründler Architekten (bloomimages)

Neben einem Seminarraum und jeweils einer Lounge pro Stockwerk trage das Gebäude mit seinen 50 Ein-Zimmer-Apartments, zehn Zwei-Zimmer- und fünf Drei-Zimmer-Wohnungen den Bedürfnissen internationaler Gäste Rechnung. Denn nicht nur an Alleinreisende wurde gedacht, es soll auch ein Spielzimmer für Wissenschaftler mit Familie geben.

Das 25 Meter hohe Haus biete in seiner Konzeption reichlich Gelegenheit für wissenschaftlich bedeutsame „Teeküchengespräche“. Es sei entscheidend im Bemühen, ausländischen Gästen die Suche nach einer Herberge auf dem angespannten Hamburger Wohnungsmarkt zu erleichtern.

Bedarf an Wohnraum für internationale Wissenschaftler ist in Hamburg hoch

Der Bedarf für ein global geprägtes Gästehaus sei in einer Analyse der Universität deutlich geworden, sagte Präsident Lenzen bei der Vorstellung. Etwa 700 internationale Doktoranden gebe es an der Uni, hinzu kämen jährlich etwa 300 Gastwissenschaftler. „Das Gästehaus ist eine Notwendigkeit, um internationale Wissenschaftler nach Hamburg zu holen“, so Lenzen.

Der Universität stehen zwar seit 1963 ein Gästehaus an der Rothenbaumchaussee mit rund 50 Apartments und ein kleineres Gästehaus an der Rentzelstraße mit 24 Einheiten zur Verfügung. Die Kapazitäten dort decken aber nicht den Bedarf. „Deshalb haben wir uns entschieden, das erste eigene Gästehaus der Universität zu bauen“, so Lenzen.

Mit ihren etwa 41.000 Studierenden ist die Universität eine der größten Bildungseinrichtungen Deutschlands. Um den Anteil ausländischer Mitarbeiter unter den 13.000 Wissenschaftlern zu erhöhen und an attraktive international vergebene Forschungsgelder zu gelangen, sei die Unterbringung des dazugehörigen Spitzenpersonals elementar. Denn die Hansestadt genieße seit Jahren großen internationalen Zuspruch bei Dozenten, Doktoranden und Studierenden.