Hamburg. Rund 40 Flächen für Flüchtlingsunterkünfte wurden im Rahmen von Finding Places geprüft. Ergebnisse werden heute präsentiert.
Rund vier Monate nach Beginn der interaktiv gesteuerten Suche nach Grundstücken für Flüchtlingsheime will das CityScienceLab der Hafencity Universität (HCU) heute erste Ergebnisse vorlegen. Dann soll der Öffentlichkeit auch erläutert werden, wie es mit den rund 40 in einer ersten Einschätzung als geeignet bewerteten Vorschlägen weitergeht. Insgesamt hatten interessierte Bürger zwischen Mai und Juli bei dem Projekt „FindingPlaces“ in 34 Workshops an einem digitalen Stadtmodell knapp 170 potenzielle Flächen für Flüchtlingsunterkünfte ausgemacht. Sie wurden den Angaben zufolge alle vom Zentralen Koordinierungsstab Flüchtlinge auf ihre Eignung geprüft.
Bei den Workshops sollten Flüchen für auf drei bis fünf Jahre angelegte Unterkünfte für 40 bis 800 Flüchtlinge gesucht werden. Insgesamt sollten auf diese Weise 20 000 Schutzsuchende ein Dach über dem Kopf finden. Nach Angaben der Direktorin des CityScienceLab, Prof. Gesa Zimmer, waren in dem interaktiven Modell rund 250 000 Flächen grundstücksgenau verzeichnet. Der Fokus bei der Flächensuche für Flüchtlingsunterkünfte lag auf mindestens 1500 Quadratmeter großen Grundstücken, die der Stadt gehören.
Vorschlag für Gelände beim Leinpfad
Workshop-Teilnehmer hatten unter anderem vorgeschlagen, am Seelemannpark gegenüber des Leinpfads in Eppendorf Container für bis zu 80 Geflüchtete aufzustellen. Die Grünanlage habe jedoch eine „hohe klimatechnische Bedeutung“, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Zentralen Koordinierungsstabs. Der Altbaumbestand sei außerdem zu erhalten. Zudem müsse die Statik der Uferwand geprüft werden. Das Fazit der ZKF klingt daher skeptisch:„Aufgrund der Lage erscheint die Parkanlage nur bedingt geeignet.“ Die technischen Möglichkeiten würden nun in Abstimmung mit der Kulturbehörde weiter geprüft.
Flüchtlingsunterkunft in Planten un Blomen?
Auch in Zentrumsnähe wird derzeit ein prominentes Grundstück geprüft: Demnach könnte auf dem Gelände des Parks Planten un Blomen, auf dem bis zum Sommer das Theaterzelt der Fliegenden Bauten aufgestellt war, eine Unterkunft für bis zu 200 Bewohner entstehen. „Die Fläche an der Glacischaussee ist moderaten Verkehrslärmbelastungen ausgesetzt, die dem Aufbau eines Standortes der Flüchtlingsunterbringung nicht entgegenstehen“, heißt es vom ZKF. Die Prüfung werde fortgesetzt. Bis Ende kommender Woche könnte dann vielleicht schon eine Entscheidung fallen.
Welche Flächen in Ihrer Nähe noch geprüft werden
Zur öffentlichen Präsentation der Ergebnisse am Abend in der Hafencity Universität (19.30 Uhr) werden neben der CityScienceLab-Leiterin Zimmer unter anderem Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), der Leiter des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge, Anselm Sprandel, und HCU-Präsident Walter Pelka erwartet. Bereits gegen Mittag soll die Presse über die Ergebnisse informiert werden.