Hamburg. An der Hamburger Luxusmeile verkauft Lidl neuerdings Damenkleidung. Was es mit dem Pop-Up-Store des Discounters auf sich hat.

Lidl verkauft seine neue Damenbekleidungs-Kollektion an Hamburgs Edel-Meile Neuer Wall in der Nachbarschaft von Jil Sander, Hermès und Ermenegildo Zegna - jedenfalls für zehn Tage. Der Discounter eröffnet an diesem Donnerstag am Neuen Wall 41 einen so genannten Pop-Up-Store mit einer Verkaufsfläche von 200 Quadratmetern.

Angeboten werden dort insgesamt 44 verschiedene Teile darunter, darunter die neu eingeführte Modelinie „Esmara Premium“. Die Preise der Kleidungsstücke und Accessoires unterscheiden sich allerdings deutlich von denen in den umliegenden Geschäften und passen schon eher zum Image eines Discounters: Die Spanne reicht von 5,99 Euro für einen Schal bis 49,99 Euro für einen Kaschmir-Pullover.

Discounter will „Aufmerksamkeit erregen“

Für Lidl ist der Pop-Up-Store eine Premiere: Erstmals in seiner Geschichte verkauft das Unternehmen Textilien in einem eigenen stationären Laden außerhalb der klassischen Filialen.

Mit der kurzfristigen Präsenz am Neuen Wall wolle man „Aufmerksamkeit erregen“ und auch neue Käuferkreise ansprechen, sagte Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland. „Die meisten der Menschen, die hier unterwegs sind, sind zwar ohnehin schon unsere Kunden, aber nicht unbedingt wenn es um Bekleidung geht.“

Auch Aldi versucht sich im Bekleidungssektor

Vom 19. September an ist die neue Premium-Kollektion in allen 3200 Lidl-Filialen in Deutschland erhältlich, im Online-Shop bereits ab dem 11. September. Angeboten werden unter anderem Pullover, Shirts, ein Kleid, Blazer und Stiefeletten. Den Stil beschrieb Bock als „skandinavisch-puristisch“.

Auch der Rivale Aldi hat einen Versuch gestartet, sich im Bekleidungssektor etwas vom Billigheimer-Image zu lösen: Aldi Süd nahm im April eine von der Designerin Jette Joop entworfene Bekleidungslinie ins Programm, hier reichte die Preisspanne von acht bis 20 Euro. Die Herbstkollektion kommt am 26. September in die Filialen.