Hamburg. Hamburgs Wirtschaft wird nach Einschätzung der Experten allerdings in diesem Jahr nicht ganz mithalten können.
Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland haben sich leicht aufgehellt. Angesichts der guten Entwicklung im zweiten Quartal hat das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) seine Wachstumsprognose für 2016 nochmals auf nun rund 1,9 Prozent heraufgesetzt, nachdem die Forscher im Juni noch ein Plus von 1,5 Prozent erwartet hatten; zuvor waren sie von einem Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,3 Prozent ausgegangen.
Hamburg wird nach Einschätzung der Experten allerdings in diesem Jahr nicht ganz mithalten können. „Das Wachstum in der Metropolregion dürfte ungefähr um 0,25 Prozentpunkte niedriger ausfallen als im Bundesschnitt“, erwartet Jörg Hinze, einer der Autoren der Konjunkturstudie. Denn bei wichtigen Handelspartnern, etwa in China, zeige sich die Wirtschaft relativ schwach. Das wirke sich auf den Containerverkehr aus, was sich auch an der Insolvenz der Reederei Hanjin zeige.
Im kommenden Jahr werde es für Hamburg jedoch voraussichtlich wieder besser laufen, so Hinze, weil sich die Weltwirtschaft dann spürbar beleben sollte. Zudem wirke die langfristig positive Entwicklung beim Flugzeugbauer Airbus stabilisierend auf die Wirtschaft der Hansestadt.
Für die gesamte Bundesrepublik erwarten die Experten des HWWI ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur noch knapp 1,5 Prozent im Jahr 2017. Dabei dürfte sich die gute Konjunktur fortsetzen. Maßgeblich für die leichte Abschwächung seien vor allem statistische Effekte wie eine geringere Zahl an Arbeitstagen.
Das unerwartet kräftige Wirtschaftswachstum im aktuellen Jahr beruht laut HWWI nicht zuletzt auf einem deutlichen Anstieg der Staatsausgaben, bedingt unter anderem durch Weiterbildungsmaßnahmen und Sprachkurse für Flüchtlinge. Eine Rolle spielte außerdem ein Rückgang der Importe, der in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung den sogenannten Außenbeitrag und damit das Wachstum erhöhte.
Die Zahl der Beschäftigten sowohl in Hamburg als auch im gesamten Bundesgebiet wird nach Einschätzung von Hinze weiter zunehmen. Allerdings könne die Zuwanderung der vergangenen Jahre, die sich erst allmählich in der Arbeitsmarktstatistik niederschlage, im nächsten Jahr zu einem - wenn auch nur geringen - Anstieg der Arbeitslosenzahlen führen, wie es in der HWWI-Studie heißt. Die Verbraucherpreise dürften den Experten zufolge weiter leicht anziehen.