Hamburg. DLRG Hamburg hat bereits eine lange Warteliste. Daher werden jetzt auch ehrenamtliche Schwimmlehrer gesucht.
Immer wieder kommt es zu tödlichen Badeunfällen von Flüchtlingen, erst vor wenigen Tagen starb ein 19 Jahre alter Mann aus Afghanistan, nachdem er in Övelgönne zum Baden in die Elbe gegangen war. „Viele Flüchtlinge können nicht schwimmen, sind nicht damit vertraut, wie sie sich im Wasser bewegen müssen, können die Gefahren nicht einschätzen“, sagt Heiko Mählmann, Präsident der DLRG Hamburg.
Kostenlose Kurse
Um dem entgegenzuwirken und Flüchtlinge für die Gefahren in Gewässern zu sensibilisieren, bieten mehrere Einrichtungen in Hamburg Schwimmkurse für Flüchtlinge an. Die DLRG hat vor und während der Sommerferien fünf kostenlose Schwimmkurse für Flüchtlinge in Altona, Billstedt, Wandsbek und Farmsen durchgeführt, die sofort ausgebucht waren. Die Nachfrage war deutlich höher als die Zahl der Plätze. Und schon jetzt gebe es eine Warteliste. „Über mögliche Angebote nach den Sommerferien wird noch entschieden“ sagt Mählmann. Das Landessportamt habe zwar Geld zur Verfügung gestellt, man brauche aber auch entsprechend viele ehrenamtliche Schwimmlehrer.
Das Landessportamt Hamburg hat den Vereinen und Verbänden im Juli dieses Jahres 35.000 Euro zusätzlich für Schwimmkurse zur Verfügung gestellt. 5000 Euro davon erhielt der Hamburger Schwimmverband, der zurzeit drei kostenlose Kurse für jugendliche und erwachsene Flüchtlinge durchführt. Alle Kurse sind ausgebucht. Auch der Eimsbütteler Sportverein bietet einen kostenlosen Schwimmkurs für Flüchtlinge an. Er findet immer sonntags von 19 bis 20 Uhr im Turmweg 33 statt.
Keine speziellen Kurse bei Bäderland
Bäderland Hamburg hat keine speziellen Kurse für Flüchtlinge im Programm, verweist aber auf die allgemeinen Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene, die in allen Hamburger Schwimmbädern stattfinden. „Es sind zurzeit immer noch Kapazitäten frei“, sagt Michael Dietel, Sprecher von Bäderland. Ein Kurs für Erwachsene kostet 160 Euro und umfasst 16 Termine, ein Kinderschwimmkurs für acht Unterrichtseinheiten kostet 45 Euro. In diesen Preisen sind die Kosten für den Eintritt bereits enthalten. Ermäßigungen für Flüchtlinge gibt es allerdings nicht.
Zum Schwimmunterricht für geflüchtete Menschen stellte die Linke im Juni dieses Jahres auch eine schriftliche Kleine Anfrage an den Senat. In seiner Antwort weist der Senat auch auf den Schwimmunterricht an Schulen hin: „Zur Förderung der Schwimmfähigkeit führen alle staatlichen Grundschulen verbindlichen Schulschwimmunterricht durch. Darüber hinaus können weiterführende Schulen, regionale Bildungs- und Beratungszentren, spezielle Sonderschulen sowie Berufsschulen zusätzlichen Schwimmunterricht anbieten.“