Hamburg. Sauberer, leiser und sicherer: Das ist das Versprechen von Volkswagen und Hamburger Senat. Führerlose Autos im Testbetrieb.

Die Stadt Hamburg und der Volkswagen-Konzern wollen gemeinsam den Verkehr auf Hamburgs Straßen umweltschonender, sicherer, verlässlicher und effizienter gestalten. Das teilte der Senat am Montag mit. Die entsprechende Grundsatzvereinbarung mit dem Titel „Memorandum of Understanding" haben Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, und Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) am Montag im Kaisersaal des Hamburger Rathauses unterzeichnet.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, "Hamburg als Modellstadt für zukünftige, nachhaltige und integrierte urbane Mobilität zu entwickeln", heißt es. Eckpfeiler der Patenschaft seien urbane Mobilitätskonzepte und Intermodalität, Verkehrssteuerung und -management, automatisiertes Fahren und Parken, innovative Fahrzeugkonzepte und alternative Technologien sowie Luftreinhaltung.

Für Volkswagen sei die Partnerschaft mit der Hansestadt ein Baustein der neuen Strategie „Together 2025“. Für die Stadt Hamburg ein wichtiger Schritt im Rahmen ihrer Strategie zur Entwicklung Intelligenter Verkehrssysteme und der Bewerbung um den ITS-Weltkongress (Intelligent Transport System - Intelligente Transportsysteme) im Jahr 2021.

Hamburger Verkehr soll sauberer und sicherer werden

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister: „Wir in Hamburg wollen die Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger sicherstellen. Zugleich wollen wir dafür sorgen, dass der Verkehr in unserer Stadt sauberer, leiser und sicherer wird. Das lässt sich nur durch technischen Fortschritt erreichen. Dazu brauchen wir den Ideenreichtum und Erfindergeist der deutschen Industrie und suchen die Kooperation mit führenden Unternehmen wie Volkswagen."

„Mobilität bleibt ein Grundbedürfnis, auch im digitalen Zeitalter", so Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG. Es gehe darum, Denkbarrieren zu überwinden, Innovationen gemeinsam voranzutreiben. Der Innovationsstandort Hamburg habe bereits eine Vorreiterrolle in zukunftsweisenden Themen wie Digitalisierung und der ITS-Strategie eingenommen.

Die Vereinbarung ist das Ergebnis eines bereits vor einem Jahr begonnen Dialogs des Senats mit dem Volkswagen-Konzern und des Automobilgipfels zur E-Mobilität der Bundesregierung im Februar. Beide Partner wollen "durch einen integrierten Ansatz intelligente und maßgeschneiderte Mobilitätslösungen sowohl zum individuellen Personentransport als auch zum Güterverkehr zum Einsatz bringen". Volkswagen will bei der Strategie zur Luftreinhaltung und bei der Umsetzung der Strategie des Hamburger Senates mitarbeiten.

E-Busse für Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein und Hochbahn

Um das gemeinsame Ziel einer verbesserten Luftqualität und emissionsfreier Mobilitätslösungen zu erreichen, haben die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH und die Hamburger Hochbahn AG im vergangenen Monat mit der Volkswagen-Tochter MAN einen Austausch bei der Entwicklung von E-Bussen beschlossen. Volkswagen und Hamburg haben sich zudem um das EU-Förderprojekt „ mySMARTlife“ beworben. In diesem Rahmen wird VW unter anderem im Bezirk Bergedorf Konzepte wie „Community Car“ anstoßen.

Hamburg als Testfeld für autonomes Fahren

Die Bundesregierung sieht Hamburg als ein mögliches Testfeld für autonomes Fahren und hat das Förderprogramm „Automatisiertes und vernetztes Fahren auf digitalen Testfeldern in Deutschland“ aufgelegt. Hamburg und Volkswagen streben dazu an, in der Mobilitätspartnerschaft ein gemeinsames Förderprojekt durchzuführen. Weitere gemeinsame Projekte werden in den nächsten Monaten entwickelt. Die Vereinbarung verpflichtet die Partner weder zu einer Exklusiv-Partnerschaft noch zu gegenseitigen finanziellen Verbindlichkeiten.