Für den anstehenden Verkaufsprozess zeigte sich Vorstandschef Stefan Ermisch zuversichtlich. “Das ist Ansporn für alle Mitarbeiter.“
Die HSH Nordbank hat im ersten Halbjahr 2016 einen Gewinn (nach Steuern) von 160 Millionen Euro erzielt - das waren 13 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. Vorstandschef Stefan Ermisch zeigte sich bei der Vorstellung der Zahlen in Hamburg daher zuversichtlich für den anstehenden Verkaufsprozess: „Das ist Ansporn für alle engagierten Mitarbeiter, in den nächsten Monaten an diese guten Leistungen anzuknüpfen. Denn es geht darum, uns eine möglichst gute Ausgangsposition für den anstehenden Eigentümerwechsel zu erarbeiten.“ Er sei sicher, dass Norddeutschland zwischen den Sparkassen und den Großbanken eine mittelgroße „Commercial Bank“ wie die HSH brauche.
Wie berichtet, hatten sich die HSH-Eigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein mit der EU auf ein Rettungspaket für die kriselnde Bank geeinigt. Es sah unter anderem vor, dass die Länder der Bank faule Schiffskredite mit einem Buchwert von fünf Milliarden Euro abnehmen - das ist zum 30. Juni geschehen. Im Gegenzug verpflichten sie sich gegenüber der EU, bis Februar 2018 einen Käufer für die ehemalige Landesbank zu suchen. Gelingt das nicht, muss sie abgewickelt werden.
„Das Umfeld bleibt natürlich weiter sehr herausfordernd, nicht zuletzt wegen der unverändert schwierigen Lage auf den Schifffahrtsmärkten und den historisch niedrigen Zinsen“, sagte Ermisch. Mit Prognosen für das Gesamtjahr hielt sich der Anfang Juni zum Nachfolger von Constantin von Oesterreich berufene Vorstandschef daher zurück. Er rechne aber mit einem Konzerngewinn. Für die Kernbank – also die guten, überlebensfähigen Teile der HSH – rechne er sogar mit „einem starken Ergebnis“. Sie hatte schon in den ersten sechs Monaten 261 Millionen Euro vor Steuern verdient, während die interne Abbaubank 90 Millionen Euro Verlust machte.