München/Hamburg. Anwälte legen Revision gegen Haftstrafe für Hamburger Millionärsverlobte ein. 34-Jährige soll auf der Wiesn zugestochen haben.

Der Rechtsstreit um eine blutige Auseinandersetzung auf der Wiesn geht weiter. Die Verteidigung einer Hamburger Millionärsverlobten hat Revision gegen das Urteil eingelegt, wie das Landgericht München I am Freitag mitteilte. Die 34-Jährige war wegen versuchten Totschlags auf dem Münchner Oktoberfest zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Schon direkt nach der Entscheidung am Donnerstag hatten ihre Verteidiger um den Hamburger Star-Anwalt Gerhard Strate angekündigt, das Urteil anfechten und vor den Bundesgerichtshof in Karlsruhe ziehen zu wollen.

Owomoyela-Beleidigung als Auslöser

Die Mutter dreier Kinder hatte im Prozess zugegeben, auf einen Wiesn-Gast eingestochen zu haben, der sie selbst und den Hamburger Ex-Fußballnationalspieler Patrick Owomoyela rassistisch beleidigt hatte. Der Mann wurde schwer verletzt und wäre ohne eine Notoperation gestorben. Die Angeklagte berief sich allerdings auf Notwehr.

Ihr Verlobter, ein Hamburger Multimillionär, war während des Prozesses vorübergehend festgenommen worden, weil er einem Zeugen viel Geld für eine entlastende Falschaussage geboten haben soll.