Hamburg. Für Flüchtlinge soll es spezielle Schwimmkurse geben. In den vergangenen Wochen sind bereits fünf junge Männer in Hamburg ertrunken.
Die Stadt Hamburg investiert in das Vereins- und Verbandsschwimmen: Um während der Sommer- und Winterferien 2016 erweiterte Angebote im Schwimmsport einrichten zu können, stellt das Landessportamt den Vereinen und Verbänden für dieses Jahr insgesamt 35.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. „Damit soll ein weiterer Beitrag zur Erhöhung der Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit geleistet werden“, heißt es in einer Mitteilung der Sportbehörde.
Von der Gesamtsumme erhält der Hamburger Schwimmverband 5000 Euro, um zusätzliche Schwimmkurse speziell für Flüchtlinge zu finanzieren. Damit soll das Engagement der Vereine und Verbände in den vergangenen Monaten, Flüchtlinge beim Schwimmen lernen zu unterstützen, gewürdigt und unterstützt werden.
Fünf Flüchtlinge in Hamburger Gewässern ertrunken
Erst vor wenigen Tagen ertrank ein Familienvater, der wie seine vier Kinder und Frau aus Syrien stammt, als er einen Ball aus einem Teich in Wilhelmsburg holen wollte. Nachdem der 25-jährige ins Wasser gesprungen war, ging er plötzlich vor den Augen seiner Familie unter. Vor einer Woche entdeckten Badegäste im Neu Wulmstorfer Freibad den leblos im Wasser treibenden Körper eines afghanischen Asylbewerbers. Zuvor gab es bereits im Juni tragische Badeunglücke, bei denen drei Flüchtlinge ums Leben kamen: Zwei 17-Jährige ertranken im Allermöher See, ein 27-jähriger Mann in der Elbe.
„Schwimmen zu können und sich im Wasser sicher zu fühlen, ist gerade für die Jüngsten und für Geflüchtete von allergrößter Bedeutung“, sagt Sportsenator Andy Grote (SPD). Daher sei diese zusätzliche finanzielle Unterstützung eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden Förderung des Vereins- und Verbandsschwimmens.
Lars Wüpper, Geschäftsführer des Hamburger Schwimmverbands: „Der Hamburger Schwimmverband ist sehr dankbar für diese finanzielle Unterstützung der Stadt, mit der wir neben einem zusätzlichen Vereinsangebot in den Ferien auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit und Schwimmfähigkeit der Flüchtlinge leisten können.“