Hamburg . Weltweit sind 343 Gebäude in der Auswahl. Neben dem Parkhaus am Flughafen hat auch ein Bergedorfer Schulgebäude Chancen auf den Titel.
Ein futuristisches Einkaufszentrum in London, ein Luxushaus im brasilianischen Dschungel und – das Parkhaus am Hamburger Flughafen: Mögen die drei Gebäude noch so verschieden sein, haben sie doch eine Gemeinsamkeit. Sie stehen in diesem Jahr auf der Liste für den Titel „World Building of the Year“, weltbestes Gebäude des Jahres. Verliehen wird die Auszeichnung im Rahmen des jährlich stattfindenden World Architecture Festival (WAF), in dessen Jury zahlreiche renommierte Architekten sitzen.
Nominiert sind insgesamt 343 Gebäude aus aller Welt. In 32 Kategorien wie etwa „Einkaufszentren“, „Privathäuser“, „Bürokomplexe“, „Sportstätten“ oder „religiöse Stätten“, buhlen die Architekturprojekte um den Titel, darunter auch zwei Hamburger Gebäude: Neben dem Parkhaus „P1“ am Hamburger Flughafen (Kategorie „Transport“) auch ein Neubau der Stadtteilschule Bergedorf (Kategorie „Schulen“). Insgesamt sind elf Projekte aus Deutschland und 14 von deutschen Architekten beim Festival vertreten. So zum Beispiel die St. Trinitatis Kirche in Leipzig, das Helmholtz-Institut in Ulm oder der unterirdische Tunnel der Wehrhahn-Linie in Düsseldorf.
Aus Hamburg auch nominiert: Stadtteilschule Bergedorf
Das sogenannte „Haus der Kulturen“ in Bergedorf wurde vom Architekturbüro Blauraum entworfen und erst vor Kurzem fertiggestellt. Es bietet zusätzliche Unterrichtsräume für die Stadtteilschule sowie außerdem Platz für ein Forum. Auch der schuleigene Zoo soll in das Gebäude einziehen. „Eine Verschiebung der oberirdischen Stockwerke in Richtung Schulhof verleiht dem Gebäude eine einzigartige Form“, heißt es in der Beschreibung des WAF.
Das Parkhaus „P1“, das von den Architekten Riegler Riewe entworfen wurde, wurde wegen seiner speziellen Form beim Festival eingereicht. Das Gebäude, ein abgerundetes Dreiecks ermögliche die optimale Nutzung der 2600 Parkplätze, so der WAF. Zugleich werde keine künstliche Belüftung und nur wenig Beleuchtung benötigt.
Unter der Konkurrenz sind zum Beispiel ein „Glückszentrum“ in Bhutan, ein futuristisches Universitätsgebäude in Singapur, ein modernes Luxushaus in Australien, ein Einkaufszentrum an der Londoner Oxford Street oder das „Jungel House“ im brasilianischen Urwald.
Das World Architecture Festival findet vom 16. bis 18. November in Berlin statt. Der Award wird bereits zum neunten Mal vergeben. In der Jury sitzen renommierte Architekten, wie unter anderem die Deutschen Meinhard von Gerkan, Gründer des Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner, und Christoph Ingenhoven. 2015 gewann der Gebäudekomplex „The Interlace“ in Singapur, den der deutsche Architekt Ole Scheeren entworfen hatte.