Hamburg . Donnerstag wird der bislang heißeste Tag des Jahres: Der Hitzeschub mit Rekord-Temperaturen wird kurz, aber heftig. Was Ärzte raten.

Das Wetter spielt in Hamburg und Umgebung weiter verrückt: Hitzerekord, Unwetter, Temperatursturz. So lässt sich die Vorhersage für die kommenden Tage kurz und bündig zusammenfassen.

Gute Nachrichten gibt es zunächst für den heutigen Mittwoch. „Schon am frühen Abend wird es richtig schön, uns erwarten angenehme Stunden“, sagt Alexander Hübener vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation (IWK) in Hamburg. Bei Temperaturen um die 25 Grad steht einem lauen Sommerabend an Elbe, Alster oder auf dem Balkon nichts im Wege.

Hitze macht Älteren und Kindern zu schaffen

Am Donnerstag klettert das Thermometer sogar auf 30 bis 31 Grad. „Damit wird es der wohl bislang heißeste Tag des Jahres werden“, so der Wetterexperte. Bisher belegte der 22. Mai mit 29 Grad den Rekordplatz. Der Hitze-Schub hat viel Sonnenschein im Gepäck, höchstens am Abend sind erste lokale Gewitter möglich. Während viele die hochsommerlichen Temperaturen im Freibad oder im Grünen genießen werden, kann die brütende Hitze vor allem älteren Menschen und Kindern zu schaffen machen. Laut einer Warnung des Deutschen Wetterdienstes ist die gesundheitliche Gefährdung durch UV-Strahlung am Donnerstag "sehr hoch".

Die Notaufnahmen der Asklepios Kliniken rechnen in den kommenden Tagen damit, dass 10 bis 25 Prozent ihrer Patienten wegen hitzebedingter Beschwerden behandelt werden müssen – typische Symptome dabei sind Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme und allgemeines Unwohlsein. „Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung“, erklärt Jan-Christoph Lewejohann, Leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Wandsbek.

Tipp: Jede Stunde ein Glas Wasser

Er weist darauf hin, dass kleine Kinder und ältere Menschen besonders empfindlich auf Flüssigkeitsverlust reagieren, vor allem durch Schwitzen. Mediziner raten bei der extremen Hitze zu luftiger Kleidung samt heller Kopfbedeckung, zum Aufenthalt in kühlen Räumen, zur Vermeidung körperliche Anstrengungen, zu verlängerten Mittagspausen und leichter Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst. Zudem sollte mehr als sonst getrunken werden – am besten über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser. Alkohol und zu kühle Getränke sollten laut Experten vermieden werden. Ebenfalls weisen Ärzte darauf hin, Kinder und Haustiere niemals im geparkten Auto zurückzulassen.

Auch am Freitag bleibt es mit 30 Grad heiß in Hamburg. „Aber uns erwartet nicht das Sommerwetter, das man sich wünscht“, kündigt Wetterexperte Hübener an. „Es wird ein gewittriger Tag mit Unwetter-Potenzial.“ Grund ist kühlerer Luft, die von Westen nach Hamburg zieht.

Nicht viel besser sieht es am Wochenende aus. „Am Sonnabend gibt es einen Temperatursturz“, so Hübener. Es wird höchstens 22 Grad warm mit vielen Wolken und Regenschauern. Ein kleiner Trost sind die Aussichten für Sonntag: Nur 21 Grad, aber dafür ein bisschen trockener. Die Prognose für kommende Woche ist hingegen wieder ernüchternd. Hübener: „Ein stabiles Hoch ist nicht in Sicht. Es bleibt unbeständig.“ Aber an das Extremwetter dürften sich die Hamburger ja langsam gewöhnt haben.