Hamburg. Tornados können gewaltige Kräfte entwickeln und sind gefährlich für Menschen. So sollten Sie sich im Freien und in Gebäuden verhalten.
Sie können Dächer abdecken, Autos durch die Luft schleudern und Bäume entwurzeln: Tornados entwickeln gewaltige Kräfte. Wie verhält man sich am besten, wenn ein solcher Wirbelsturm naht? „Wenn man sich im Freien aufhält und noch Zeit ist zu fliehen, sollte man sich zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto so schnell wie möglich entfernen“, sagt Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter des Deutschen Wetterdienstes. Ein Abstand von etwa 500 Metern sollte genügen, um außer Gefahr zu sein, meint er.
Wer das Pech hat, im freien Gelände von einem Tornado überrascht zu werden, sollte nach Möglichkeit in einer Unterführung oder unter einer Brücke Schutz suchen, rät Friedrich. In einem Auto auszuharren, könnte hingegen eine fatale Entscheidung sein. Auch in anderen frei stehenden Fahrzeugen sollte man keinesfalls Schutz suchen oder ausharren, sondern diese so schnell wie möglich verlassen. Friedrich erinnerte an einen Tornado, der am 27. März 2006 in Harburg wütete, zwei Baukräne umstürzen ließ und die Kranführer in den Tod riss.
Grundsätzlich sollte man sich im Freien von allen Objekten entfernen, von denen Bruchstücke herabfallen könnten – also etwa Bäumen und Gebäuden – und von Arealen, in denen Gegenstände aufgewirbelt werden könnten. Eine Baustelle etwa ist der denkbar schlechteste Ort, wenn ein Tornado naht. „Im Freien sollte man sich dann flach mit dem Kopf nach unten auf den Boden legen“, rät Friedrich. „Dadurch hat man die besten Chancen, unbeschadet davonzukommen.“ Es komme sehr selten vor, dass ein Tornado auch am Boden so starke Kräfte entwickele, dass ein flach auf dem Boden liegender Mensch in die Luft gezogen werden könnte.
Wer sich in einem Gebäude aufhalte, sollte sich keinesfalls ans Fenster stellen und den Tornado beobachten wollen wie ein normales Unwetter, warnt Friedrich. Denn durch die Wucht der Wirbelwinde könnten Fensterscheiben zerstört, in den Raum hinein- und dort herumgeschleudert werden. Sinnvoller sei es, sich etwa unter einen Tisch zu legen und so vor herumfliegenden Teilen zu schützen. Die sichersten Orte in Gebäuden bei einem Tornado seien der Keller oder andere fensterlose Räume, möglichst weit weg von den Außenwänden, sagt Friedrich.