Neustadt. Das Luxushotel gibt sein bisheriges Spezialitätenrestaurant auf und setzt zukünftig auf japanisch-südamerikanische Küche.
Das Luxushotel Fairmont Vier Jahreszeiten schließt nach 18 Jahren sein euro-asiatisches Spezialitätenrestaurant Doc Cheng’s – und präsentiert in den Räumen ein neues gastronomisches Konzept: „Wir setzen unsere kulinarische Reise fort und werden im Herbst das Nikkei Nine eröffnen“, sagte Direktor Ingo C. Peters dem Abendblatt.
Künftig soll auf der Restaurantfläche im Souterrain des Hotels am Neuen Jungfernstieg japanische Speisen mit südamerikanischen Einflüssen serviert werden, die den Küchen japanischer Einwanderer in Südamerika entstammt. „Wir wollen in Hamburg neue kulinarische Akzente setzen und haben monatelang an diesem Konzept gefeilt“, sagte Peters.
Gäste können den Köchen über die Schulter schauen
Die Neugestaltung des einstigen Doc Cheng’s ist nach Abendblatt-Informationen mit einer Investition von mehr als einer Million Euro verbunden. Für das Design ist das Studio Q aus Bangkok verantwortlich. Das neue Restaurant mit 110 Plätzen wird ganz in den Farben Gold, Cognac, Amber und Schwarz gehalten sein. „Wir wollen ein stylish-elegantes Ambiente zum Wohlfühlen bieten“ , sagte Peters.
Die Gäste können selbst sehen, wie Fleisch und Fisch auf dem Robata-Grill in der offenen Küche zubereitet werden. „Wer möchte, kann den Köchen bei der Arbeit über die Schulter schauen“, sagte der Hotelchef. Dem Restaurant ist eine große Bar angeschlossen, an der auch Speisen serviert werden.
DJ sorgt für Clubatmosphäre
Abends wird ein DJ im Nikkei Nine „dezente Musik“ auflegen und für internationales Flair und Clubatmosphäre sorgen. „Die Gäste sollen nach dem Essen noch verweilen, und später darf auch getanzt werden“, sagte Peters. Auf der Karte werden Gerichte wie Ceviche vom Wolfsbarsch mit Limetten-Vinaigrette, kalt gegart, oder Tataki vom scharf angebratenen roh marinierten Kobe-Rind stehen. Außerdem soll es eine große Auswahl an Sushi und Sashimi geben.
Als Küchenchef soll ein Asiate eingestellt werden, der an Standorten in aller Welt Erfahrungen gesammelt hat. Die internationalen Weine werden in beleuchteten Glaskühlschränken präsentiert. Die Preise für Hauptgerichte beginnen bei 30 Euro, die Vorspeisen sollen mindestens 15 Euro kosten.
Vier Jahreszeiten setzt auf Veränderungen
Mittags wird ein Business-Lunch angeboten. Mit dem Nikkei Nine will Ingo C. Peters an die Erfolge des Doc Cheng’s anknüpfen. Das Restaurant mit der angeschlossenen Bar, ausgezeichnet mit 14 Gault&Millau-Punkten, war viele Jahre einer der angesagtesten Gourmettreffpunkte der Stadt und Ort für glamouröse Events. Dort speisten Wirtschaftsbosse und viele Prominente wie Schauspielerin Iris Berben und TV-Moderator Thomas Gottschalk.
Warum jetzt der Neustart? „Das Vier Jahreszeiten steht für Tradition, aber wir gehen auch mit der Zeit, und deshalb haben wir uns für dieses neue Konzept entschieden“, sagte Peters.
Ansonsten soll es in der Vier-Jahreszeiten-Gastronomie, deren Gäste zu 80 Prozent Hamburger sind, keine Veränderungen geben. Der Jahreszeiten-Grill, das Café Condi mit der Condi-Lounge und die Jahreszeiten-Bar seien Institutionen in Hamburg, sagte Peters. Das gilt auch für das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Hotelrestaurant Haerlin – allerdings hat Ingo C. Peters hier noch ein Ziel vor Augen: „Wir hätten gegen einen dritten Michelin-Stern nichts einzuwenden.“
Atlantic ändert ebenfalls gastronomisches Konzept
Auch ein anderes Hamburger Luxushotel verändert sein gastronomisches Konzept: Das Atlantic Kempinski an der Außenalster plant im ehemaligen chinesischen Lokal Tsao Yang im Erdgeschoss ein Restaurant, das eine gesunde Küche mit Klassikern und regionalem Bezug bieten soll. Der Eröffnungstermin steht derzeit noch nicht fest.
Außerdem soll das Edel-Steakrestaurant Mash, das seinen Ursprung in Kopenhagen hat und im vergangenen Jahr einen Ableger an der Großen Elbstraße eröffnet hat, Expansionspläne haben. Nach Abendblatt-Informationen sind die Mash-Macher um Gründer Jesper Boelskifte auf der Suche nach einem Standort in der Hamburger Innenstadt. Mehrere Optionen sollen bereits geprüft worden sein. Auch die Nordseeinsel Sylt ist dem Vernehmen nach als weiterer Standort in der Diskussion.