Hamburg. Bei der Kollision mit einem Schlepper wurden am Dienstag 25 Menschen verletzt. Ermittler werteten am Mittwoch Radarbilder aus.

Nach der Kollision zwischen der Rundfahrtbarkasse "Irma II" und dem Hafenschlepper "Jörn" am Dienstagnachmittag im Hamburger Hafen werfen die Ermittler beiden Schiffsführern Fehler vor.

Der 51 Jahre alter Lenker des Ausflugsboots steht im Verdacht, am Dienstag die Vorfahrt missachtet zu haben, teilte die Hamburger Polizei am Mittwoch nach Erkenntnissen aus ausgewerteten Radarbildern mit. Der 43 Jahre alte Schlepperführer soll beim Überholen eines anderen Schiffes die Sorgfaltspflichten nicht beachtet haben. Daher müsse beiden Männern vorgeworfen werden, für den Unfall verantwortlich zu sein. Technische Defekte an beiden Fahrzeugen hatten die Ermittler bereits ausgeschlossen.

Die Rundfahrtbarkasse "Irma II" war am Dienstag um 14.45 Uhr mit 36 Personen an Bord vom Anleger Altona gekommen und auf Höhe von Dock 11 mit dem Schlepper "Jörn", der aus dem Vorhafen elbaufwärts fuhr, kollidiert. Überwiegend waren Senioren aus Flensburg an Bord der Barkasse. Wie Augenzeugen berichteten, sei die „Irma II“ auf dem Weg zur „Queen Mary 2“ gewesen, als der Schlepper plötzlich die Barkasse seitlich rammte.

Bei dem Unfall waren 25 Fahrgäste auf der Barkasse verletzt worden. Dreizehn von ihnen mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. An beiden Fahrzeugen entstand beträchtlicher Sachschaden, sie waren jedoch noch schwimmfähig. Die "Irma II" wurde mithilfe einer zweiten Barkasse in eine Werft gezogen. Die "Jörn" konnte aus eigener Kraft zu einem Liegeplatz am Lübecker Ufer fahren.

Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei dauern an.

Barkasse hatte bereits 2009 einen Unfall

Die „Irma II“ war bereits 2009 in einen Unfall verwickelt, bei dem acht Fahrgäste verletzt wurden. Damals kollidierte die Barkasse in der Ellerholzschleuse in Steinwerder mit einer anderen Barkasse. 35 Touristen waren an Bord, die wie am Dienstag durch die Wucht des Aufpralls durch das Schiff geschleudert wurden.